Objekt:

 Skaraboid, Typ II (§ 135), Glas (§ 396-397), 19,6 x 16,8 x 7,7 mm.

Datierung:

 Persische Zeit (500-450).

Herkunft:

 Amman, unstratifiziertes Deposit etwas ausserhalb des „Adoninurgrabs“ am südlichen Hang des Ǧabal al-Qal˓a (Zitadelle); EZ IIC-Persische Zeit (700-400).

Sammlung:

 Amman, Jordan Archaeological Museum, J 1202.

Darstellung:

 Unten ein nach links gerichteter liegender, geflügelter Sphinx; über seinem Kopf steht ein aufgerichteter Löwe mit (schlecht erhaltenem) nach oben geschwungenem Schwanz; die Schnauze ist nicht mehr erhalten und die nach vorne gestreckten Pranken sind nur noch im Ansatz erhalten; oberhalb des hinteren Teils des Sphinx ist der persische königliche Held nach links gerichtet dem Löwen zugewandt dargestellt; der Kopf ist stark verwittert, aber die zweiteilige Bekleidung lässt sich als die Kandys ausmachen (die knöchellange Bekleidung [kandys] zeigt noch ganz schwach den typisch vertikalen Faltenwurf in der Mitte und die zu ihm führenden schrägen Falten); der persische königliche Held hält in typischer Haltung hinter dem Rücken einen Dolch, mit dem er im Begriff ist zuzustechen; eine identische Parallele (sowohl Masse wie auch Bildkomposition) wurde im Beiruter Kunsthandel erworben und befindet sich heute im Ashmolean Museum (Buchanan/Moorey 1988: pl. 15:460, Inv. no. 1884.466); zum Ganzen mit einem geflügelten Löwen mit Parallelen aus Geser und Samaria vgl. Uehlinger 1999: 155-159, Figs. 10-14 sowie ein Konoid im achämenidischen Hofstil in der Bibliothèque nationale (Boardman 1970a: pl. 5:99, Inv. no. 7539); zum Podesttier (aber mit etwas anderem Motiv darüber) vgl. auch ein Siegel aus Geser (Keel 2013: Geser Nr. 6), das Siegel des Pamin (Avigad/Sass 1997: no. 1097), ein Lentoid des Kunsthistorischen Museums in Wien (Bleibtreu 1991: Nr. 2876), Siegelabdrücke aus Persepolis (Schmidt 1957: pl. 3:PT4 673 und PT4 652; vgl. auch pl. 4: Seal no. 6) und Nippur (Bregstein 1993: 407-410, nos. 15-18) sowie persische Rollsiegel (Moortgat 1940: Taf. 89:762, 763; Porada 1948: pl. 124:824, 825).

Bibliographie:

Harding 1953a: 55, no. 11, pl. 6:11; Hübner 1992: 122, Anm. 319; Eggler/Keel 2006: ˓Amman Nr. 11.

DatensatzID:

1106

Permanenter Link:

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