Darstellung:
Unten ein nach links gerichteter liegender, geflügelter Sphinx; über seinem Kopf steht ein aufgerichteter Löwe mit (schlecht erhaltenem) nach oben geschwungenem Schwanz; die Schnauze ist nicht mehr erhalten und die nach vorne gestreckten Pranken sind nur noch im Ansatz erhalten; oberhalb des hinteren Teils des Sphinx ist der persische königliche Held nach links gerichtet dem Löwen zugewandt dargestellt; der Kopf ist stark verwittert, aber die zweiteilige Bekleidung lässt sich als die Kandys ausmachen (die knöchellange Bekleidung [kandys] zeigt noch ganz schwach den typisch vertikalen Faltenwurf in der Mitte und die zu ihm führenden schrägen Falten); der persische königliche Held hält in typischer Haltung hinter dem Rücken einen Dolch, mit dem er im Begriff ist zuzustechen; eine identische Parallele (sowohl Masse wie auch Bildkomposition) wurde im Beiruter Kunsthandel erworben und befindet sich heute im Ashmolean Museum (
Buchanan/Moorey 1988: pl. 15:460, Inv. no. 1884.466); zum Ganzen mit einem geflügelten Löwen mit Parallelen aus Geser und Samaria vgl.
Uehlinger 1999: 155-159, Figs. 10-14 sowie ein Konoid im achämenidischen Hofstil in der Bibliothèque nationale (
Boardman 1970a: pl. 5:99, Inv. no. 7539); zum Podesttier (aber mit etwas anderem Motiv darüber) vgl. auch ein Siegel aus Geser (
Keel 2013: Geser Nr.
6), das Siegel des Pamin (
Avigad/Sass 1997: no. 1097), ein Lentoid des Kunsthistorischen Museums in Wien (
Bleibtreu 1991: Nr. 2876), Siegelabdrücke aus Persepolis (
Schmidt 1957: pl. 3:PT4 673 und PT4 652; vgl. auch pl. 4: Seal no. 6) und Nippur (
Bregstein 1993: 407-410, nos. 15-18) sowie persische Rollsiegel (
Moortgat 1940: Taf. 89:762, 763;
Porada 1948: pl. 124:824, 825).
Avigad/Sass 1997: Avigad N./Sass B., 1997, Corpus of West Semitic Stamp Seals, Jerusalem.
Bleibtreu 1991: Bleibtreu E., 1991, Stempelsiegel aus dem Vorderen Orient, in: Zwierlein-Diehl E., Hg., Die antiken Gemmen des Kunsthistorischen Museums in Wien, München, 326-362.
Boardman 1970a: Boardman J., 1970a, Cypriot Finger Rings: Annual of the British School of Athens 65, 5-15.
Bregstein 1993: Bregstein L.B., 1993, Seal Use in Fifth Century B.C. Nippur, Iraq: A Study of Seal Selection and Seal Practices in the Murašû Archive, Ann Arbor, Mich. (University Microfilms, Order no. 9413807).
Buchanan/Moorey 1988: Buchanan B./Moorey P.R.S., 1988, Catalogue of Ancient Near Eastern Seals in the Ashmolean Museum III: The Iron Age Stamp Seals (c. 1200-350 BC), Oxford.
Keel 2013: Keel O., 2013, Corpus der Stempelsiegel-Amulette aus Palästina/Israel. Von den Anfängen bis zur Perserzeit. Katalog Band IV: Von Tel Gamma bis Goschrim (OBO.SA 33), Freiburg Schweiz/Göttingen.
Moortgat 1940: Moortgat A., 1940, Nachdruck 1966, Vorderasiatische Rollsiegel. Ein Beitrag zur Geschichte der Steinschneidekunst, Berlin.
Porada 1948: Porada E., 1948, Corpus of Ancient Near Eastern Cylinder Seals in North American Collections. The Collection of the Pierpont Morgan Library, 2 vols. (The Bollingen Series 14), Washington.
Schmidt 1957: Schmidt E.F., 1957, Persepolis II: Contents of the Treasury and Other Discoveries (OIP 69), Chicago.
Uehlinger 1999: Uehlinger Ch., 1999, ‚Powerful Persianisms’ in Glyptic Iconography of Persian Period Palestine, in: B. Becking/M.C.A. Korpel, eds., The Crisis of Israelite Religion: Transformation of Religious Tradition in Exilic and Post-Exilic Times, Brill, 134-182.
Bibliographie:
Harding 1953a: 55, no. 11, pl. 6:11;
Hübner 1992: 122, Anm. 319;
Eggler/Keel 2006: ˓Amman Nr. 11.
Eggler/Keel 2006: Eggler J./Keel O., 2006, Corpus der Siegel-Amulette aus Jordanien. Vom Neolithikum bis zur Perserzeit (OBO.SA 25), Freiburg Schweiz/Göttingen.
Harding 1953a: Harding G.L., 1953a, The Tomb of Adoni Nur in Amman: PEFA 6, 48-65.
Hübner 1992: Hübner U., 1992, Die Ammoniter. Untersuchungen zur Geschichte, Kultur und Religion eines transjordanischen Volkes im 1. Jt. v. Chr. (ADPV 16), Wiesbaden.