Objekt:

 Konoid, Typ III (§ 248, 251-252), Elfenbein (§ 403-404), 21 x 18 x 18 mm.

Datierung:

 EZ IB-EZ IIA (1050-900).

Herkunft:

 Pella (Jordanien), Area II (westlich der Ḥammeh Strasse), Grab 88, Locus 2.3, Nr. 100152; SB IIB-EZ IIA (1200-900).

Sammlung:

 Sydney, University of Sydney, Department of Archaeology, Pella Storage Facility.

Darstellung:

 Die Zeichnung, die als einziges die Basis dokumentiert, wirkt wenig Vertrauen erweckend; deutlich sind drei Figuren übereinander zu sehen; die unterste dürfte am ehesten als hingestreckte menschliche Figur zu deuten sein, über die ein Löwe oder evtl. ein Stier hinwegschreitet; das Motiv des Löwen über einem hingestreckten Menschen ist auf postramessidischen, vielleicht tanitischen Massenwaresiegeln häufig: Eggler/Keel 2006: Balu˓a Nr. 1; Eggler/Keel 2006: Madaba Nr. 8; Keel 1997b: Akko Nr. 121 (rechteckige Platte); vgl. auch Akko Nr. 233 (zusätzlich ein Bogenschütze); Keel 2010: Beërscheba Nr. 4; Tell Keisan: Keel 1990b: 246, no. 30, pl. 10:30 (Bulle); Megiddo: Keel 1994: 41-43, Taf. 10:21; Tel Rekesch: Keel 1994: 42 mit Anm. 21 und 51, Abb. 8; das Motiv findet sich auch auf mindestens acht Konoiden der Periode Zyprisch-Geometrisch (1050-750) aus Amathus, Lapithos, Paphos, Sarepta und Tyrus (Reyes 1993: no. 1-3, 7, 12-16); auf dem vorliegenden Stück könnte es sich, falls die Zeichnung stimmt, eher um einen Stier handeln (vgl. dazu Megiddo: Loud 1948: pl. 152:156; Stratum VIII); ob Stier oder Löwe, singulär ist der über diesem Tier erscheinende Vogel; es könnte sich um einen Geier handeln; schon auf der ägyptischen Schlachtfeldpalette machen sich Geier an den vom Königslöwen getöteten Feinden zu schaffen (Keel 1977c: Abb. 135) und auf neuassyrischen Reliefs sind Geier regelmässig auf den Schlachtfeldern zu sehen (Rühlmann 1965).

Bibliographie:

Eggler/Keel 2006: Pella Nr. 68.

DatensatzID:

1063

Permanenter Link:

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