Objekt:

 Skarabäus (§ 36-131), Enstatit (§ 386-390), 18,5 x 13,5 x 7,5 mm.

Datierung:

 19. Dyn.-Anfang 20. Dyn. (1292-1150) oder etwas später.

Herkunft:

 Horvat Eleq, 1989 Season, Areal C, Locus 307, Basket 3027 (Perserzeit).

Darstellung:

 Eine Palme bzw. ein Palmwedel flankiert von zwei nach innen schreitenden langhalsigen und langbeinigen Vögeln, wahrscheinlich Straussen; die langen, gerade aufgerichteten Flügel passen zwar nicht ganz dazu, doch versieht der Alte Orient Tiere oft mit stattlichen Merkmalen, die realistisch gesehen nicht dazu passen; vgl. z.B. säugende Capriden mit Hörnern, die von der Natur männlichen Tieren vorbehalten sind (Keel 1980: 115f Abb. 90f); genaue Parallelen zur vorliegenden Komposition sind Megiddo: Arkeoloji Müzeleri Müdürlügü, Istanbul Inventarnr. 2562 (unveröffentlicht); Sammlung Keel ÄS 2003.39 in Jerusalem gekauft; Vögel, die einen allerdings anders gestalteten Baum flankieren, sind schon in der MB IIB zu finden (Matouk 1977: 376 Nr. 131 = Keel/Shuval/Uehlinger 1990: 189 Fig. 21 über Hathorkopf; ein Stück der Green-Jasper-Group, s. Keel 1994: 244 Abb. 13; vgl. auch die Gefässmalerei in Schroer 2008: 207 Nr. 435); aus der SB finden sich Belege auf einem Skarabäus vom Tell Keisan (Keel/Shuval/Uehlinger 1990: 186f no. 8), einem Rollsiegel aus Ugarit (Schaeffer-Forrer 1983: 82 RS 4.162 = Keel/Shuval/Uehlinger 1990: 189 fig. 19) und auf Gefässmalereien (vgl. Keel/Shuval/Uehlinger 1990: 187 Anm. 106); der lineare Stil des Stücks erinnert zwar an die MB IIB-Skarabäen; aber sowohl die lineare Gravur wie die Charakteristika des Skarabäus finden sich auf archaisierenden Stücken der 19. Dynastie; vgl. z.B. Keel 2010: Dotan Nr. 7 (Blütenträger) mit Parallelen; Bet-Schean Nr. 93 (anra-Zeichen) mit Parallelen; Keel 2010: Bet-Schean Nr. 170 (wḏt-Auge und Rote Krone) mit Parallelen; die Stilisierung des Baums als eine Art Wedel findet sich auf einem Skarabäus, der in einem Kontext des Neuen Reiches gefunden worden ist (Esna: Downes 1974: 66 no. 355,11); ähnlich stilisierte Palmen, wie auf dem vorliegenden Siegel, finden sich dann wieder in der anschliessenden EZ IIA (980-840); vgl. dazu Keel 2010: Bet-El Nr. 18 mit Parallelen und besonders die vielen z.T. wirklich ähnlichen Beispiele bei D. Shanson, in: Goodnick-Westenholz 1998: 181-183, 175, ein Skaraboid mit einer von zwei Straussen flankierten Palme.

Bibliographie:

Brandl 2000: 537f; Keel 2010: 556f, Ḥorvat Eleq Nr. 1; IDD: Ostrich Nr. 75.

DatensatzID:

12286

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