Objekt:

 Skarabäus (§ 36-131), Enstatit (§ 386-390), 16 x 12 x 7 mm.

Datierung:

 20. Dyn. (1190-1075).

Herkunft:

 Balua, Grabhöhle nördlich von Balu˓a bei Umm Dimis im Gartenareal eines Fellachen, (die Keramik der Grabhöhle datiert von der Frühbronzezeit bis zur späten Eisenzeit), Nr. BUD100.

Sammlung:

 Friedensau, Theologische Hochschule Friedensau, Institut für Altes Testament und biblische Archäologie.

Darstellung:

 Die Basis weist die Hieroglyphenfolge: wsr m˓t r˓ (angedeutet neben wsr) stp n (verbunden mit der Hieroglyphe mn) r˓ mn auf; eine ähnliche Zeichenkombination mit Ausnahme des fehlenden neben der Hieroglyphe wsr und n findet sich auf einem Skarabäus aus Geser (Keel 2013: Geser Nr. 400); auf einem Skarabäus aus Lachisch fehlt zusätzlich das zweite (Tufnell et al. 1958: 97, 126, pls. 39/40:380); noch näher stehen unserem Stück zwei Skarabäen des British Museum (Hall 1913: nos. 2079, 2080 weisen lediglich noch das n unter der Hieroglyphe stp auf; vgl. auch nos. 2081-2083 und 2088); die Zeichengravur unseres Skarabäus ist offensichtlich gewollt mehrdeutig (vgl. Uehlinger 1988: 21 Anm. 63); zum einen kann sie als eine verkürzte Schreibweise des Thronnamen Ramses’ IV. (1156-1150), wsr-m˓t-r˓ stp.n-jmn, verstanden werden, den er in seinem ersten Regierungsjahr getragen hat (von Beckerath 1984: 246 T2); zum andern erinnert das über stp platzierte an den Thronnamen Ramses’ II. (1279-1213), wsr-m˓t-r˓ stp.n-r˓ (Keel 2010: Bet-Schemesch Nr. 137; Keel 2013: Gat Nr. 25; ein unveröffentlichter Skarabäus aus Jabne [IDA 60-952]; eine Kombination der Namen Ramses’ II. und einer Variante Osorkons II. [874-850], wsr-m˓t-r˓ stp.n-jmn [von Beckerath 1984: 259 T2] liegt aufgrund des Fundkontexts [EZ IIA-B] bei einem Skarabäen vom Tell er-Ruqeš [vgl. Culican 1973: 93 fig. 14 1. von links = no. 456 und S. 98] wohl nicht vor, da auf den Skarabäen Osorkons II. der Name in vertikaler und nicht horizontaler Darstellung graviert ist); die Mehrdeutigkeit von Thronnamen mit den Zeichen wsr m˓t r˓ mn zeigt sich auch auf einer beidseitig gravierten Platte aus Tell el-Far˓a-Süd (Keel 2010a: Tell el-Far˓a-Süd Nr. 519; vgl. auch Petrie 1917: pl. 45:13), deren Zeichenkombination, wsr m˓ r˓ mn, als Teil des Thronnamen Ramses’ II. gelesen werden kann, aber auch eine Deutung des Namens Sethos’ I. (1290-1279), mn-m˓t-r˓, zulässt (vgl. auch Hall 1913: nos. 2079-2088, die teilweise aber auch als Kombination der Namen Ramses’ II. und IV. verstanden werden können); in unserem Fall liegt wohl eine Kombination der Thronnamen Ramses’ IV. und Ramses’ II. vor.

Bibliographie:

Eggler 2003: 131f; Eggler/Keel 2006: 96f, Balu˓a Nr. 2.

DatensatzID:

12397

Permanenter Link:

  https://bodo.unifr.ch/bodo/id/12397