Darstellung:
Die Basis weist die Hieroglyphenfolge:
wsr m˓t r˓ (angedeutet neben
wsr)
stp n (verbunden mit der Hieroglyphe
mn)
r˓ mn auf; eine ähnliche Zeichenkombination mit Ausnahme des fehlenden
r˓ neben der Hieroglyphe
wsr und
n findet sich auf einem Skarabäus aus Geser (
Keel 2013: Geser Nr.
400); auf einem Skarabäus aus Lachisch fehlt zusätzlich das zweite
r˓ (
Tufnell et al. 1958: 97, 126, pls. 39/40:380); noch näher stehen unserem Stück zwei Skarabäen des British Museum (
Hall 1913: nos. 2079, 2080 weisen lediglich noch das
n unter der Hieroglyphe
stp auf; vgl. auch nos. 2081-2083 und 2088); die Zeichengravur unseres Skarabäus ist offensichtlich gewollt mehrdeutig (vgl.
Uehlinger 1988: 21 Anm. 63); zum einen kann sie als eine verkürzte Schreibweise des Thronnamen Ramses’ IV. (1156-1150),
wsr-m˓t-r˓ stp.n-jmn, verstanden werden, den er in seinem ersten Regierungsjahr getragen hat (von
Beckerath 1984: 246 T2); zum andern erinnert das über
stp platzierte
r˓ an den Thronnamen Ramses’ II. (1279-1213),
wsr-m˓t-r˓ stp.n-r˓ (
Keel 2010: Bet-Schemesch Nr.
137;
Keel 2013: Gat Nr.
25; ein unveröffentlichter Skarabäus aus Jabne [IDA 60-952]; eine Kombination der Namen Ramses’ II. und einer Variante Osorkons II. [874-850],
wsr-m˓t-r˓ stp.n-jmn [von
Beckerath 1984: 259 T2] liegt aufgrund des Fundkontexts [EZ IIA-B] bei einem Skarabäen vom Tell er-Ruqeš [vgl.
Culican 1973: 93 fig. 14 1. von links = no. 456 und S. 98] wohl nicht vor, da auf den Skarabäen Osorkons II. der Name in vertikaler und nicht horizontaler Darstellung graviert ist); die Mehrdeutigkeit von Thronnamen mit den Zeichen
wsr m˓t r˓ mn zeigt sich auch auf einer beidseitig gravierten Platte aus Tell el-Far˓a-Süd (
Keel 2010a: Tell el-Far˓a-Süd Nr.
519; vgl. auch
Petrie 1917: pl. 45:13), deren Zeichenkombination,
wsr m˓ r˓ mn, als Teil des Thronnamen Ramses’ II. gelesen werden kann, aber auch eine Deutung des Namens Sethos’ I. (1290-1279),
mn-m˓t-r˓, zulässt (vgl. auch
Hall 1913: nos. 2079-2088, die teilweise aber auch als Kombination der Namen Ramses’ II. und IV. verstanden werden können); in unserem Fall liegt wohl eine Kombination der Thronnamen Ramses’ IV. und Ramses’ II. vor.
Beckerath 1984: Beckerath von J., 1984, Handbuch der ägyptischen Königsnamen (MÄSt 20), München-Berlin.
Culican 1973: Culican W., 1973, The Graves at Tell Er-Reqeish: AJAB 2/2, 66-105 = Culican 1986, 85-124.
Hall 1913: Hall H.R., 1913, Catalogue of Egyptian Scarabs, Etc., in the British Museum I. Royal Scarabs, London.
Keel 2010: Keel O., 2010, Corpus der Stempelsiegel-Amulette aus Palästina/Israel. Von den Anfängen bis zur Perserzeit. Katalog Band II: Von Bahan bis Tel Eton. Mit Beiträgen von Daphna Ben-Tor, Baruch Brandl und Robert Wenning (OBO.SA 29), Freiburg Schweiz/Göttingen.
Keel 2010a: Keel O., 2010a, Corpus der Stempelsiegel-Amulette aus Palästina/Israel. Von den Anfängen bis zur Perserzeit. Katalog Band III: Von Tell el-Far˓a-Nord bis Tell el-Fir. Mit Beiträgen von Daphna Ben-Tor und Robert Wenning (OBO.SA 31), Freiburg Schweiz/Göttingen.
Keel 2013: Keel O., 2013, Corpus der Stempelsiegel-Amulette aus Palästina/Israel. Von den Anfängen bis zur Perserzeit. Katalog Band IV: Von Tel Gamma bis Goschrim (OBO.SA 33), Freiburg Schweiz/Göttingen.
Petrie 1917: Petrie W.M.F., 1917, Scarabs and Cylinders with Names. Illustrated by the Egyptian Collection in University College, London (BSAE 29), London, Nachdruck Warminster-Encino/Cal. 1974.
Tufnell et al. 1958: Tufnell O. et al., 1958, Lachish IV (Tell ed-Duweir). The Bronze Age, 2 vols., London.
Uehlinger 1988: Uehlinger Ch., 1988, Der Amun-Tempel Ramses’ III. in p-Kn˓n, seine südpalästinischen Tempelgüter und der Übergang von der Ägypter- zur Philisterherrschaft: Ein Hinweis auf einige wenig beachtete Skarabäen: ZDPV 104, 6-25 = Keel/Shuval/Uehlinger 1990: 3-26.
Bibliographie:
Eggler 2003: 131f;
Eggler/Keel 2006: 96f, Balu˓a Nr. 2.
Eggler 2003: Eggler J., 2003, Ein Skarabäus und Terrakottafigurinen aus einer Grabhöhle nördlich von el-Bālū˓, in: U. Worschech, A Burial Cave at Umm Dimis North of el-Bālū˓ (Beiträge zur Erforschung der antiken Moabitis 3), Peter Lang, Frankfurt, 131-160.
Eggler/Keel 2006: Eggler J./Keel O., 2006, Corpus der Siegel-Amulette aus Jordanien. Vom Neolithikum bis zur Perserzeit (OBO.SA 25), Freiburg Schweiz/Göttingen.