Objekt:

 Fingerring, Typ II (§ 286), Bronze (§ 355-356), 19 x 11 x 6,5 mm.

Datierung:

 SB IIA-EZ IB (1400-1000).

Herkunft:

 Dschabal Quseir, Cave B3, locus 3, Object No. B3.88; SB II (1400-1250).

Darstellung:

 In der Mitte ḏd (Keel 1995: § 451) flankiert von zwei nach aussen gerichteten Uräen (Keel 1995: § 523); darüber (Keel 1995: § 461); unten nb (Keel 1995: § 458); keine Umrandungslinie; eine mögliche Parallele könnte der ovale Fingerring Keel 1997b: Tell el-˓Aǧul Nr. 561 sein, mit dem Unterschied, dass über den beiden Uräen noch je eine Sonnenscheibe ist; Weinstein (1986: 288) schlägt die mögliche kryptographische Lesung von Amun oder Amun-Re˓ (Keel 1995: § 472, 473, 474, 475, 476, 477, 478, 479, 480, 481, 642, 643, 644, 645, 646, 647, 648) vor: (1) Amun (jmn): Re˓ wird durch Akrophonie von jm „Augapfel“, jrt „Auge“ oder jtn „Sonnenscheibe“ als j interpretiert (vgl. Keel 1995: § 461), ḏd „fest sein, dauern“ als Gruppenäquivalent von mn (Keel 1995: § 457) wird akrophonisch als m und nb akrophonisch als n gelesen; (2) Amun-Re˓ (jmn-r˓): die beiden Uräen werden akrophonisch als j (j˓rt) interpretiert (vgl. auch Keel 1997b: Akko Nr. 69 und die apotropäische Haltung der Uräen auf unserem Siegelring); ḏd wird als mn = m und nb als n gelesen; die Sonnenscheibe wird als Re˓ belassen; vgl. aber auch Keel 1995: § 480 und 643 zur Problematik der Kombination verschiedener kryptographischer Techniken, um zu einer Lesung zu gelangen.

Bibliographie:

Weinstein 1986: 288, no. 7:287, fig. 93:6, pl. 31b; Eggler/Keel 2006: 158f, Dschabal Quseir Nr. 1.

DatensatzID:

12471
  

Permanenter Link:

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