Objekt:

 Skarabäus (§ 36-131), Enstatit (§ 386-390), 22,7 x 15,6 x 9,5 mm.

Datierung:

 19. Dyn. (1292-1190 bzw. 1292-1186/1185) (Keel 2010a; Schroer 2011) bzw. EZ I (1250-1000) bzw. SB II (1400-1200) (IDD).

Herkunft:

 Tell el-Far˓a-Süd, Friedhof 900, Grab 902C (vgl. Keel 2010a: Tell el-Far˓a-Süd Nr. 123); SB IIB-EZ IA (1300-1150).

Sammlung:

 London, Institute of Archaeology, EVI.24/29.

Darstellung:

 [Ergänzter Text von Schroer 2011: Skarabäen aus Palästina/Israel zeigen seltener den Gott Seth als den mit Zügen des Seth ausgestatteten Baal in seiner Rolle als Schlangenbekämpfer (Cornelius 1994: 212-224 [bes.]; Keel 2009a).] Schreitender mit diagonal von links oben nach rechts unten ausgebreiteten Flügeln statt Armen, kurzem, mit Troddeln besetztem Schurz (vgl. dazu Milgrom 1983), hohem Helm mit Uräus und einem langen Band [ergänzter Text von Schroer 2011: Schroer 2008: Nr. 479, 480, 482, 483], das bis zu den Waden der Gestalt reicht; von der Spitze des ‚hinteren‘ oberen Flügels geht eine Lanze schräg nach unten und trifft dort eine sich aufbäumende, nach aussen gerichtete Schlange mit nach vorn gebogenen Hörnern; der Gott scheint die Schlange mit der Spitze des ‚vorderen‘, unteren Flügels zu halten; der Gott kann als Seth-Ba˓al beim Erstechen der Apophis-Jam (oder Mot)-Schlange identifiziert werden; zu einer merkwürdigen Deutung der Szene vgl. Keel 1995: § 726; Parallelen, wenn auch jede mit ihren Eigenheiten, sind aus kontrollierten Ausgrabungen: Lachisch: Tufnell 1958: pl. 43,22; Eggler/Keel 2006: Tall Deir ˓Alla Nr. 4; Qantir/Ramses-Stadt: Pusch/Eggebrecht 2006: 256-258 Abb. 8-9, Ugarit/Ras Ibn Hani: Cornelius/Niehr 2004: 48 Abb. 76; und aus dem Handel bzw. aus Museen Berlin: Cornelius 1994: pl. 50,BM80 und BM81; Bruxelles: Keel/Shuval/Uehlinger 1990: 309-311 Fig. 84 = Taf. XVII,4; Hannover: Cornelius 1994: pl. 50,BM79; Leipzig: Keel 2000: 117f; London: British Museum EA 4164 = Keel 1995: 209 Abb. 415; Paris Bibliothèque Nationale: Cornelius 1994: pl. 51,BM84; Sammlung Cassirer: Cornelius 1994: pl. 50,BM78; Sammlung Keel (früher Brown): Cornelius 1994: pl. 51,BM 83; da auf einer ganzen Reihe dieser Stücke über Ba˓al-Seth eine Sonnenscheibe oder die Inschrift mrj R˓ „geliebt von Re“ zu sehen ist, war vielleicht auf dem abgebrochenen Stück der oberen Schmalseite auf dem vorliegenden Skarabäus auch eine Sonnenscheibe zu sehen; das abgebrochene Stück scheint dafür aber nicht gross genug zu sein.

Parallelen:

Franken 1969: 56, fig. 16: ein fragmentarisches Siegel vom Tell Der ˓Alla lässt nur noch die Schlange erkennen; Eggler/Keel 2006: Nr. 4: ein fragmentarisches Siegel vom Tell Der ˓Alla lässt nur noch die Schlange erkennen; Keel/Shuval/Uehlinger 1990: 317, fig. 92: ein fragmentarisches Siegel vom Tell Der ˓Alla lässt nur noch die Schlange erkennen; Keel 1992: Abb. 223: ein fragmentarisches Siegel vom Tell Der ˓Alla lässt nur noch die Schlange erkennen; Keel/Uehlinger 1992: Abb. 87c, 87c: ein fragmentarisches Siegel vom Tell Der ˓Alla lässt nur noch die Schlange erkennen; Tufnell et al. 1953: pl. 43:22: ein ungeflügelter Baal-Seth als Schlangentöter aus Lachisch; Keel/Shuval/Uehlinger 1990: 317, fig. 91: ein ungeflügelter Baal-Seth als Schlangentöter aus Lachisch; Keel 1992: Abb. 222: ein ungeflügelter Baal-Seth als Schlangentöter aus Lachisch; Keel/Uehlinger 1992: Abb. 87a: ein ungeflügelter Baal-Seth als Schlangentöter aus Lachisch; Cornelius 1994: pl. 50:BM 77: ein ungeflügelter Baal-Seth als Schlangentöter aus Lachisch; Keel 2009a: Abb. 3: ein ungeflügelter Baal-Seth als Schlangentöter aus Lachisch; Cornelius 1994: pls. 50:BM 80, 51:BM83: geflügelte Baal-Seth-Typen als Schlangenkämpfer in Berlin und in Jerusalem; Keel/Shuval/Uehlinger 1990: 313, fig. 86: in der Sammlung Cassirer in London ist ein geflügelter Schlangentöter statt mit dem Uräus mit dem Kopf des Sethtiers an der Stirn dargestellt; Keel 1992: Abb. 225: in der Sammlung Cassirer in London ist ein geflügelter Schlangentöter statt mit dem Uräus mit dem Kopf des Sethtiers an der Stirn dargestellt; Cornelius 1994: pl. 50:BM 78: in der Sammlung Cassirer in London ist ein geflügelter Schlangentöter statt mit dem Uräus mit dem Kopf des Sethtiers an der Stirn dargestellt; Keel/Shuval/Uehlinger 1990: 313, fig. 87: vgl. auch die Fayenceplatte in Brüssel; Cornelius 1994: pl. 50:BM82: vgl. auch die Fayenceplatte in Brüssel; Keel 2009a: Abb. 1-7, 9-11, 13-15: vgl. die Liste aller bekannten Stempelsiegel mit diesem Motiv.

Bibliographie:

Cook 1930: 116, Anm. 3; Petrie 1930: 7, 11, pls. 12:171, pl. 37 (Grab 902, Photo); Galling 1931: 9; Galling 1937: 24f, Abb. 9; Cassirer 1959: 6f; Galling 1977: 11; Schulman 1979: 69, 73f; Keel 1980: 290, Anm. 154; Keel 1986a: 3, fig. 1-2; Keel 1986b: 309; Cornelius 1990: 29, fig. 10; Keel/Shuval/Uehlinger 1990: 310-314, Abb. 85, 408, 411; Keel/Uehlinger 1990: 138, Abb. 168; Uehlinger 1990: 217f, Abb. 4; Dabrowski 1992: 36f, fig. 2a; Keel 1992: 209f, 230f, Abb. 224; Keel/Uehlinger 1992: 86, Abb. 87b; Cornelius 1994: 214, 220f, no. BM76, pl. 50; Keel 1995b: 127, fig. 25; Braunstein 1998: 697, fig. 24:3; Keel 2001a: 25, Nr. 58; Laemmel 2003: I no. 4:1c, pl. 251:902/S15, Tab. 21, II 231, no. 902/S15; Keel 2009a: 90, Abb. 2; Keel 2010a: 86f, Tell el-Far˓a-Süd Nr. 138; Schroer 2011: 336f, Nr. 899; IDD: Baal Nr. 16.

DatensatzID:

16707

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