Objekt:

 Siegelabdruck auf Bulle (§ 292-298) (Schnur erhalten, Papyrusabdruck), Ton, 19* x 17* mm.

Datierung:

 Persische Zeit (522-335) (ab Darius I.).

Herkunft:

 Wadi ed-Dalije, Ankauf.

Sammlung:

 Jerusalem, storeroom of organic materials of the IAA, Inventory no. 959.

Darstellung:

 Der persische Held in Frontalansicht, der Kopf im Profil mit Bart und im Nacken geknotetem Haupthaar, trägt wie üblich die persische Zinnenkrone (griechisch kídaris oder kítaris; dazu Koch 1992: 212-214) und das zweiteilige Faltengewand (griechisch kádys; dazu Koch 1992: 203-211); in der rechten (‚hinteren‘) nach unten gehaltenen Hand hält er das persische Kurzschwert (griechisch akinákes) zum Stoss bereit; mit der ausgestreckten linken (‚vorderen‘) Hand packt er ein Mischwesen am Hals; dieses ist ein mit Flügel und Horn – gemeint sind wohl je zwei – versehener Löwe; Abdrücke eines dem vorliegenden sehr ähnlichen, wenn nicht des gleichen Siegels, sind seit langem aus Samaria bekannt (Reisner/Fisher/Lyon 1924: pl. 57h:1-2; Crowfoot/Crowfoot/Kenyon 1957: 88 no. 42; pl. 15,42; beide bei Uehlinger 1999: 155 figs. 12f); Originalsiegel mit dem persischen Helden im Zweikampf mit einem Mischwesen stammen aus Geser (Keel 2013: Geser Nr. 19), vom Tell Keisan (Keel/Shuval/Uehlinger 1990: 231f no. 21) und wiederum aus Samaria (Uehlinger 1999: 155 fig. 11; vgl. Uehlinger 1999: 153-162); zur Verbreitung des Motivs im ganzen persischen Reich von den Reliefs und Siegelabdrücken (dazu Garrison/Root 2001: pl. 121g-122c; 127a-d) in Persepolis bis zu Bullen aus Daskyleion ganz im Westen s. Leith 1997: 214-217; die Gesamtkomposition steht der des so genannten neuassyrischen Königssiegels sehr nahe, auf dem der assyrische König zu sehen ist, der einen auf den Hinterbeinen stehenden Löwen an der Mähne packt und ihm das Kurzschwert in die Brust stösst (Herbordt 1992: 123-136); auf samarischen Münzen ist der persische Held bei der Tötung eines Löwen (Meshorer/Qedar 1999: nos. 7, 22-23, 35, 55-56, 74, 96, 199-204), eines Stiers (Meshorer/Qedar 1999: nos. 4-6, 98) und eines Mischwesens (Meshorer/Qedar 1999: nos. 20, 86) zu sehen.

Bibliographie:

Cross 1969: 51, fig. 37; Cross 1974: 28, pl. 62c; Stern 1994: 144f, fig. 16; Leith 1997: 214-217, pl. 18:WD 4 (43.920); Uehlinger 1999: 155, fig. 14; Leith 2000: 702, fig. 4; Keel 2010: 370f, Wadi ed-Dalije Nr. 55.

DatensatzID:

16859

Permanenter Link:

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