Objekt:

 Quadratische Platte mit giebelförmigem Rücken (giebelförmig, mit viereckiger Siegelfläche), Serpentin (?), 30 x 6,5 mm.

Datierung:

 Spätes Chalkolithikum (3500).

Herkunft:

 Tel Qischjon, Oberflächenfund.

Sammlung:

 Jerusalem, Israel Antiquities Authority, IAA 75–183.

Darstellung:

 Der Steinbock oder Wildziegenbock ist durch seine langen Hörner gekennzeichnet. Das kleine Füllmotiv vor seinen Vorderläufen ist vielleicht eine Pflanze (Schroer/Keel 2005: Nr. 56). Bis zum Ende des Chalkolithikums sind vorderasiatische Stempelsiegel (von Wickede 1990; Keel-Leu 1991) vornehmlich mit Hornträgern dekoriert, die auch später sehr populär bleiben. Die Funktion des Bildträgers als die SiegelträgerInnen im Alltag begleitendes Amulett ist ein Anhaltspunkt dafür, dass vom eingeritzten Motiv unheilabwehrende und lebensstärkende Kräfte erhofft wurden. Das Giebelsiegel ist wahrscheinlich ein Importstück aus dem nordsyrisch-südanatolischen Raum.

Parallelen:

Kohlmeyer/Strommenger 1982: no. 21: Rollsiegel mit schreitenden Capriden aus Ḥabūba Kabīra; Wickede von 1990: no. 314: Siegelabdruck von Tepe Gaura; Keel-Leu 1989: vgl.; Keel-Leu 1991: vgl.

Bibliographie:

Keel-Leu 1989: Nr. 20; Schroer/Keel 2005: 116f, Nr. 49; Karteikarte: Tel Qischjon Nr. 1.

DatensatzID:

17648

Permanenter Link:

  https://bodo.unifr.ch/bodo/id/17648