Objekt:

 Schale, Ton, 29,6 x 9 cm.

Datierung:

 Samarra-Kultur (6200-5700).

Herkunft:

 Samarra.

Sammlung:

 Berlin, Vorderasiatisches Museum, VA 13408.

Darstellung:

 Die runde Schale ist mit zwei tête-bêche angeordneten Steinböcken in der Mitte bemalt. Als dekorative Füllelemente sind um das Hauptmotiv herum Zweige gruppiert, die auf der Keramik der Samarra-Kultur am mittleren Tigris häufig mit den Steinbockhörnern verschmelzen. Im ausgehenden Neolithikum ist, wie diese Schale zeigt, das Motiv des Steinbocks oder Bezoarziegenbocks mit imposanten Hörnern in Gegenden verbreitet, wo es solche Tiere gar nicht gab. Die Samarra-Kultur in Mesopotamien bezeugt in ihrer gesamten Hinterlassenschaft auffällig starke Einflüsse des älteren, präkeramischen Neolithikums und wurde, entweder aufgrund anhaltender Kontakte oder aufgrund von Einwanderung, zur Erbin der Errungenschaften weit entlegener Regionen im Westen (Aurenche/Kozlowski 1999: 93f).

Parallelen:

Mellink/Filip 1974: no. 38b: Gefäßfragment mit Steinbockzeichnungen aus Čoġā Mamī im Irak; Wickede von 1990: nos. 568-569: Steinböcke mit Hörnern, die als Zweige gestaltet sind, finden sich später auf chalkolithischen Stempelsiegeln von Tepe Gaura, Iran; Goff 1963: fig. 39, 41: weitere Keramik der Samarra-Kultur.

Bibliographie:

Herzfeld 1930: 17, no. 15, Abb. 15, pl. 8:9 (oben); Schroer/Keel 2005: 66f, Nr. 7.

DatensatzID:

31497

Permanenter Link:

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