Objekt:

 Amulett, Kompositmaterial, 12 x 8,12 x 2,85 cm.

Datierung:

 EZ IIC (720-600) oder 22. Dyn. (900-700).

Herkunft:

 Aschkelon, Fragment 1: Grid 38/Square 84/L 299/FG 44/Korb 175; Zerstörungsschicht eines Hauses; Fragment 2: Grid 38/Square 84/L 299/FG 54/Korb 178; Fragment 3: Grid 38/Square 84/L 312 und 401/FG 42/Korb 296; Fussbodenbelag eines Hausraumes; Reg.Nr. 43694 und 449114; sonstige Kleinfunde: Eisenmesser, Fragmente eines Knochenspiels, Jaspisperle, Steinperlen, konisches Stempelsiegel aus blauer Fayence, Perlmuttfragmente, Skarabäus (Reg.Nr. 45198). In diesen Kontext gehören auch folgende Amulette: Schu (Herrmann 2002: Nr. 6), Patäke (Herrmann 2002: Nr. 12), weisse Krone (Herrmann 2002: Nr. 28), Papyrusstengel (Herrmann 2002: Nr. 29 und 31) und Fayenceperle (Herrmann 2002: Nr. 32); 604 v. Chr. (Datierung für Fragment 1 und sonstige Kleinfunde; Ausgrabungsinstitution: Harvard University, Cambridge, Massachusetts; Ausgrabungsjahr: 1993).

Sammlung:

 Aschkelon, Leon Levi Expedition Lab.

Darstellung:

 Vollplastik
Vorderseite: Oberkörper einer Besgestalt. Die beiden Arme stützten sich wahrscheinlich wie bei allen anderen Besfiguren auf die breiten Oberschenkel. Der Kopf ist direkt auf die Schultern gesetzt und der breite Backenbart hängt über die Brust. Bemerkenswert ist, dass aus dem breiten Mund mit Wulstlippen nicht wie gewöhnlich die Zunge heraushängt. Als Kopfschmuck trägt die Gestalt eine fünfteilige Federkrone. Alle Merkmale weisen darauf hin, dass es sich um eine Besfigur mit kurzem Glied handelt.
Rückseite: Der Verstärkungsbalken geht direkt in die Federkrone über. Es fehlt die Anhängervorrichtung zwischen Kopf und Brustkörper. Dafür sind die beiden breiten und abstehenden Ohren mit zwei kleinen Löchern versehen, in die wahrscheinlich Ohrringe eingehänt wurden. Die aussergewöhnlichen Grösse ist ein Hinweis darauf, dass es sich hier um eine Besstatuette von ca. 160 mm mit Amulettcharakter und nicht um ein Amulett gehandelt hat.
Bemerkung: Diese Art Besstatuette ist in Israel/Palästina bisher noch nicht bekannt. Es handelt sich hier, gemeinsam mit dem Fragment unter Herrmann 2006: Nr. 9, um eine Besonderheit.

Parallelen:

Petrie 1914: pl. 33:188k: aus Ägypten; Herrmann 1994: Nr. 391-411: aus Israel/Palästina.

Bibliographie:

Herrmann 2002: Nr. 8 (der in BODO vorliegende Text, wenn abweichend von Herrmann 2002, entspricht dem vom Autor aktualisierten Text); Herrmann 2011: no. 8; IDD: Bes Nr. 224.

DatensatzID:

32135

Permanenter Link:

  https://bodo.unifr.ch/bodo/id/32135