Objekt:

 Figurine, Terrakotta, 14,2 x 6,1 cm.

Datierung:

 Keramisches Neolithikum (6400-5800).

Herkunft:

 Schaar haGolan, Locus 339.

Sammlung:

 Jerusalem, Israel Antiquities Authority, IAA 99-697.

Darstellung:

 Während die überall vorhandenen Kalksteinkiesel rasch in eine kleine Plastik zu verwandeln waren, dürften Meisterhandwerker mit sehr sorgfältig ausgewähltem, selten vorkommendem Ton die Vielzahl von Terrakotten geschaffen haben, die in Ša˓ar ha-Golan bei allen Ausgrabungen zutage treten. Das abgebildete Exemplar, das Reste roter Bemalung aufweist, trägt typische Merkmale der ganzen Gruppe. Es zeigt eine sitzende Frau mit breitem Gesäss und dicken Schenkeln. Die Füsse sind nicht dargestellt. Die Kopfform ist konisch. Während der Mund nicht dargestellt ist, sind die Nase und besonders die pastillenförmigen Augen sorgfältig aufgesetzt. Beide Ohren tragen Ohrringe. Die Figur hat keinen Nacken. Die Wülste auf dem Rücken scheinen ein dickes Gewand oder eine Art Schal anzudeuten. Der linke, angewinkelte Arm greift zur rechten Brust. Die Brüste sind klein. Bei der ganzen Fundgruppe könnte es sich um Repräsentationen einer Ahnmutter der BewohnerInnen von Ša˓ar ha-Golan handeln (Garfinkel/Miller 2002: bes. 188-233). Ihre sitzende Haltung ist Ausdruck von besonderem Status. Der Gestus des Brustdarbietens bzw. des Trinkens an der Brust einer Göttin ist in späteren Epochen im höfischen Kontext (Ägyptens wie Vorderasiens) nicht nur ein Symbol des Nährens, sondern ein Akt, der die besondere göttliche Abstammung eines Prinzen bezeugt und sein Amt legitimiert (144).

Parallelen:

Mellaart 1967: pl. 79; Garfinkel 1995: 94-97, fig. 25f, pls. 11-13: Köpfchen ähnlicher Skulpturen aus Ḫ. Munḥata; Yizraeli-Noy 1999: 56f, no. 40, 43; Mellink/Filip 1974: no. 8b: = Engin/Günsel 1993; Sitzende mit den Händen auf den leicht angezogenen Knien; Mellaart 1967: fig. 53: = Engin/Günsel 1993: 52 A 31 = Mellink/Filip 1974: No 8a; ähnliche sitzende Frauen, die die Brüste präsentieren, sind auch in der spätneolithischen Kunst Anatoliens anzutreffen; aus Çatal Hüyük; Yizraeli-Noy 1999: 62-64, nos. 46-49: = Garfinkel [ed.] 1999: 54f.60f; Köpfchen ähnlicher Skulpturen aus Ša˓ar ha-Golan; Mellink/Filip 1974: = Mellaart 1967: fig. 53 = Engin/Günsel 1993: 52 A 31; ähnliche sitzende Frauen, die die Brüste präsentieren, sind auch in der spätneolithischen Kunst Anatoliens anzutreffen; aus Çatal Hüyük; Engin/Günsel 1993: 52, no. A 31: = Mellaart 1967: fig. 53 = Mellink/Filip 1974: No 8a; ähnliche sitzende Frauen, die die Brüste präsentieren, sind auch in der spätneolithischen Kunst Anatoliens anzutreffen; aus Çatal Hüyük; Engin/Günsel 1993: = Mellink/Filip 1974: no 8b; Sitzende mit den Händen auf den leicht angezogenen Knien; Garfinkel 1999: 54f: = Yizraeli-Noy 1999: 62ff Nos 46-49; Köpfchen ähnlicher Skulpturen aus Ša˓ar ha-Golan; Engin/Günsel 1993: 60f, no. A 59-61: ähnliche sitzende Frauen, die die Brüste präsentieren, sind auch in der spätneolithischen Kunst Anatoliens anzutreffen; aus Köşk Hüyük; Garfinkel 1999: 68f: eine vollständige Figur unbekannter Herkunft; Stekelis 1972: 30, pl. 49:1, pl. 65: Köpfchen ähnlicher Skulpture aus Ša˓ar ha-Golan; Stern 1993: IV 1341: Köpfchen ähnlicher Skulpture aus Ša˓ar ha-Golan; Garfinkel/Miller 2002: 188-208: Köpfchen ähnlicher Skulpturen aus Ša˓ar ha-Golan; Yizraeli-Noy 1999: 62-64, nos. 48-49: Köpfchen ähnlicher Skulpturen aus Ḫ. Munḥata; Noy 1990: 227, fig. 1:1: mehrere fragmentarische Figuren aus Ša˓ar ha-Golan; Garfinkel 1999: 56f, no. 62s: mehrere fragmentarische Figuren aus Ša˓ar ha-Golan; Yizraeli-Noy 1999: 53: mehrere fragmentarische Figuren aus Ša˓ar ha-Golan; Mellaart 1967: 182, fig. 50: Sitzende mit den Händen auf den leicht angezogenen Knien; Garfinkel 2002: 262, fig. 6: vier vollständige Figuren; Garfinkel 1999: 50-53: vier vollständige Figuren; Mellart 1970: II 476-480: zur hohen Kopfbedeckung.

Bibliographie:

Garfinkel 1999: 50f; Garfinkel/Miller 2002: 196, fig. 13:10, 197, fig. 13:11; Schroer/Keel 2005: 80f, Nr. 23.

DatensatzID:

32567

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