Objekt:

 Figurine, Ton, 18,3 x 12,4 cm.

Datierung:

 FB II-FB IIIA (1. Hälfte 3. Jt.).

Herkunft:

 Turang Tepe, in einem Grab der Periode II B im Westhügel.

Sammlung:

 Philadelphia, University of Pennsylvania Museum of Archaeology and Antropology, 32–41–25.

Darstellung:

 Das Figürchen stellt eine Frau mit ausgebreiteten Armen dar. Armreifen, Hals- und Kopfschmuck zieren sie. Betont sind die üppigen Brüste und die schlanke Taille. Über dem großen Schamdreieck ist ein Zweiglein eingeritzt. Die Erotik der Frau oder Göttin (vgl. auch die Zweigträgerinnen bei Schroer/Keel 2005: Nr. 214) wird mit der Kraft der Vegetation in Verbindung gebracht (Schroer 1987a). Das Tonfigürchen ist damit ebenfalls ein früher Vorläufer vor allem MB- und SB-zeitlicher Motivtraditionen im ganzen Alten Orient, besonders aber in Palästina/Israel. Die Scham der Frau wird mit dem Zweig kombiniert, weil in der weiblichen Erotik und Fruchtbarkeit dieselbe Vitalität erfahren wurde wie im Wachsen und Gedeihen der Pflanzen. Das Figürchen wurde in einem Grab, quasi im Arm des Bestatteten gefunden.

Parallelen:

Woolley 1955: pl. 2: vgl. auch die stilisierten Schamdreiecke der Tonfigürchen aus Ur; Wulsin 1932: 10f, pl. 15, fig. 2, figs. 1-2, pl. 17: weitere Figürchen und Figurenfragmente vom selben Fundort; During Caspers 1971-72: pls. 36:A-C, 37: Zwei Keramikständer aus Ur (2600–2300 v. Chr.) zeigen ein Bäumchen und zwei Schamdreiecke neben weiteren Symbolen bzw. drei solcher Dreiecke unterhalb einer Dattelpalme.

Bibliographie:

Wulsin 1932: pl. 16; von der Osten 1956: pl. 7; Porada 1962: 35, fig. 16; Porada 1965: 43, fig. 18; Seibert 1973: pl. 2; Schroer 1989: 106, Abb. 014; Schroer/Keel 2005: 208f, Nr. 105.

DatensatzID:

33495

Permanenter Link:

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