Objekt:

 Sphinx, Kalkstein, 9,9999 x 9,9999 m.

Datierung:

 Chephren (2572-2496).

Herkunft:

 Giseh, beim Aufweg zur Chephren-Pyramide.

Darstellung:

 Einzigartig für die Zeit des Alten Reiches ist die berühmte liegende Sphinx von Gisa (vgl. Stadelmann 1998: bes. 366). Zur Zeit des Cheops war an ihrem Standort ein Steinbruch entstanden, der die königlichen Bauten mit Kalkstein versorgte. Ein stehen gebliebener Felskern wurde dann zur Zeit Chephrens durch Bearbeiten und Anfügen von Quadern in das Bild einer 57 m langen Monumentalfigur mit Löwenleib, riesigen Pranken und dem vom königlichen Nemes-Kopftuch umrahmten menschlichen Gesicht mit Uräus, das nach Osten blickt, verwandelt. Die Sphinx repräsentiert den König als Wächter der Nekropole und Herrscher über alle feindlichen Mächte, dessen Kräfte noch über die eines Löwen hinausgehen. Im Mittleren Reich nehmen die Löwensphingen der Pharaonen diese bezwingenden und Furcht einflößenden Aspekte des Königsbildes wieder auf.

Parallelen:

Demisch 1977: 17, Abb. 22: älter als die Sphinx von Gisa sind nur zwei Skulpturen; hier der Quarzitkopf des Königs Djedefre, des älteren Bruders von Chephren, aus der 4. Dyn.; Demisch 1977: 17, Abb. 23: älter als die Sphinx von Gisa sind nur zwei Skulpturen; hier die Kalksteinfigur einer Sphinx mit weiblichem Gesicht aus Abu-Roasch; Brunton 1928: pl. 96:29: die gelegentlich erwähnten Sphinxamulette aus dem Alten Reich, stellen bei näherem Hinsehen keine Sphingen, sondern Ba-Vögel dar; Borchardt 1913: Blatt 8: nach dem Quarzitkopf des Königs Djedefre und der Kalksteinfigur einer Sphinx mit weiblichem Gesicht aus Abu-Roasch folgt zeitlich die Wandmalerei im Grabmal des Sahure mit einem Greifen, der über zwei bereits auf dem Rücken liegende Feinde hinschreitet und einen weiteren vor ihm zu Boden sinkenden Feind angreift; Jéquier 1940: pl. 16 (oben), pls. 15-16: nach dem Quarzitkopf des Königs Djedefre und der Kalksteinfigur einer Sphinx mit weiblichem Gesicht aus Abu-Roasch folgen zeitlich fragmentarische Sphinx- und Greifdarstellungen aus dem Grabmal Pepis II. in Saqqara; Schweitzer 1948: pls 1-2: während (königliche) Wächterlöwen schon in prädynastischer Zeit in der ägyptischen Kleinkunst auftreten, betritt die Sphinx erst später die Bühne; Wolf 1957: 55f, Abb. 23: während (königliche) Wächterlöwen schon in prädynastischer Zeit in der ägyptischen Kleinkunst auftreten, betritt die Sphinx erst später die Bühne; Schlögl 1978: nos. 69, 73: während (königliche) Wächterlöwen schon in prädynastischer Zeit in der ägyptischen Kleinkunst auftreten, betritt die Sphinx erst später die Bühne.

Bibliographie:

Schweitzer 1948: 22-36 (mit Abb. 2); Pritchard 1954: no. 765; Dessenne 1957: 14ff, no. 2; Lange/Hirmer 1967: pl. 27; Porter/Moss/Málek 1974: 35-37; Demisch 1977: 17, Abb. 21; Schüssler 1983: 176, Abb. 9; Schroer/Keel 2005: 228f, Nr. 129; Fakhry ²1969: 160, figs. 92-93.

DatensatzID:

33513

Permanenter Link:

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