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start: , Den-Friedhof
start: Auf den Grabreliefs des Alten Reiches gehört die Darstellung der Nilpferdjagd von Privaten in den Sümpfen zu den Stereotypen. Diese Jagddarstellungen heben trotz der Gefährlichkeit der Tiere oft das Sportlich-Vergnügliche der prestigefördernden Unternehmung hervor. Schon vor der 1. Dyn. gibt es zudem das Motiv der rituellen Nilpferdjagd. Ab der 1. Dyn. wird der König mit erhobenem Arm beim Harpunieren des Nilpferds gezeigt. Die Nilpferdjagd (im späteren Alten Reich auch die Jagd auf Wüstentiere) gehört wie der Kampf gegen menschliche Feinde zu den Akten, die das Königtum konstituieren, denn der König erweist sich dadurch als Sieger über das Böse, das im roten männlichen Nilpferd symbolisiert ist (Säve-Söderbergh 1953; Vandier 1964: IV 773-786 pl. 34f; Behrmann 1989; LÄ 3,232). Auf der Siegelabrollung ist es nicht der König Dewen (Den) selbst, sondern gemäß Beischrift die königliche Statue aus Gold, die in drei verschiedenen Szenen agiert: links stehend mit der Weißen Krone, in der Mitte mit der Roten Krone beim Harpunieren des Nilpferds, rechts im singulären Ringkampf mit dem Nilpferd (Wilkinson 1999: 274-276). Die Beischrift beim König, der im Boot stehend das Nilpferd bekämpft, könnte als «Horus der Harpunierer» zu lesen sein (Gundlach 1998: 99).
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Objekt: Siegelabrollung auf Gefässverschluss, 80 x 52,5 mm.
Datierung: Dewen (2939-2842).
Herkunft: Abydos, Den-Friedhof.
Darstellung: Auf den Grabreliefs des Alten Reiches gehört die Darstellung der Nilpferdjagd von Privaten in den Sümpfen zu den Stereotypen. Diese Jagddarstellungen heben trotz der Gefährlichkeit der Tiere oft das Sportlich-Vergnügliche der prestigefördernden Unternehmung hervor. Schon vor der 1. Dyn. gibt es zudem das Motiv der rituellen Nilpferdjagd. Ab der 1. Dyn. wird der König mit erhobenem Arm beim Harpunieren des Nilpferds gezeigt. Die Nilpferdjagd (im späteren Alten Reich auch die Jagd auf Wüstentiere) gehört wie der Kampf gegen menschliche Feinde zu den Akten, die das Königtum konstituieren, denn der König erweist sich dadurch als Sieger über das Böse, das im roten männlichen Nilpferd symbolisiert ist ( Säve-Söderbergh 1953; Vandier 1964: IV 773-786 pl. 34f; Behrmann 1989; LÄ 3,232). Auf der Siegelabrollung ist es nicht der König Dewen (Den) selbst, sondern gemäß Beischrift die königliche Statue aus Gold, die in drei verschiedenen Szenen agiert: links stehend mit der Weißen Krone, in der Mitte mit der Roten Krone beim Harpunieren des Nilpferds, rechts im singulären Ringkampf mit dem Nilpferd ( Wilkinson 1999: 274-276). Die Beischrift beim König, der im Boot stehend das Nilpferd bekämpft, könnte als «Horus der Harpunierer» zu lesen sein ( Gundlach 1998: 99).
Behrmann 1989: Behrmann A., 1989, Das Nilpferd in der Vorstellungswelt der Alten Ägypter. I: Katalog (EHS XXXVIII, 22), Frankfurt-Bern.
Gundlach 1998: Gundlach R., 1998, Der Pharao und sein Staat. Die Grundlegung der ägyptischen Königsideologie im 4. und 3. Jahrtausend, Darmstadt.
Säve-Söderbergh 1953: Säve-Söderbergh T., 1953, On Egyptian Representations of Hippopotamus Hunting as a Religious Motive, Uppsala.
Vandier 1964: Vandier J., 1964, Manuel d’archéologie égyptienne IV. Bas-reliefs et peintures. Scènes de la vie quotidienne, Paris.
Wilkinson 1999: Wilkinson T.A.H., 1999, Early Dynastic Egypt, London/New York.
Parallelen: Asselberghs 1961: Abb. 70, pl. 46: die älteste Darstellung des Motivs findet sich bereits auf einer rautenförmigen Schminkpalette der Naqade I, doch ist der Jäger dort nicht als König gekennzeichnet; Behrmann 1989: Dok. 21: die älteste Darstellung des Motivs findet sich bereits auf einer rautenförmigen Schminkpalette der Naqade I, doch ist der Jäger dort nicht als König gekennzeichnet; Schoske/Wildung 1993: 230f, no. 54a: ein kleines Steatitnilpferd, das um 2900 v. Chr. entstanden sein dürfte, wurde im Mittleren Reich durch eine quadratische Vertiefung im Rücken zu einem Schminkgriffelhalter umfunktioniert. Die Griffel dürften dem Figürchen eine neue Bedeutung als harpuniertes Nilpferd gegeben haben; Donadoni Roveri et al. 1994: 22, fig. 7: Nilpferdjäger auf einem der Textilfunde aus der Nekropole von Gebelein (3500 v. Chr.). Der Jäger ist hier nicht als König gekennzeichnet; Jéquier 1940: pl. 32: Pepi II. ließ sich als Nilpferdharpunierer darstellen; Lacovara 1992: 20, fig. 5: Pepi II. ließ sich als Nilpferdharpunierer darstellen.
Asselberghs 1961: Asselberghs H., 1961, Chaos en Beheersing. Documenten uit Aeneolithisch Egypte, Leiden.
Behrmann 1989: Behrmann A., 1989, Das Nilpferd in der Vorstellungswelt der Alten Ägypter. I: Katalog (EHS XXXVIII, 22), Frankfurt-Bern.
Donadoni Roveri et al. 1994: Donadoni Roveri A.M. et al., 1994, Gebelein. Il villagio e la necropoli, Turin.
Jéquier 1940: Jéquier G., 1940, Le monument funéraire de Pépi II. Tome III. Les approches du temple, Le Caire.
Lacovara 1992: Lacovara P., 1992, A New Date for an Old Hippopotamus: Journal of the Museum of Fine Arts, Boston 4, 17-26.
Schoske/Wildung 1993: Schoske S./Wildung D. 1993, Gott und Götter im Alten Ägypten. Nachtrag zur 2. Auflage, Mainz.
Bibliographie: Petrie 1901a: pl. 7:5f; Smith 1946: 122, fig. 39; Kaplony 1963: 127, 806 (729), 1142, Abb. 364; Behrmann 1989: Dok 53a; Gundlach 1998: 99, Abb. 20; Wilkinson 1999: 276, fig. 8:4.1; Schroer/Keel 2005: 242f, Nr. 138.
Behrmann 1989: Behrmann A., 1989, Das Nilpferd in der Vorstellungswelt der Alten Ägypter. I: Katalog (EHS XXXVIII, 22), Frankfurt-Bern.
Gundlach 1998: Gundlach R., 1998, Der Pharao und sein Staat. Die Grundlegung der ägyptischen Königsideologie im 4. und 3. Jahrtausend, Darmstadt.
Kaplony 1963: Kaplony P., 1963, Die Inschriften der Ägyptischen Frühzeit, 3 Bände durchlaufend paginiert (ÄA 8), Wiesbaden.
Petrie 1901a: Petrie W.M.F., 1901a, The Royal Tombs of the Earliest Dynasties II, London.
Schroer/Keel 2005: Schroer S./Keel O., 2005, Die Ikonographie Palästinas/Israels und der Alte Orient. Eine Religionsgeschichte in Bildern. Band 1. Vom ausgehenden Mesolithikum bis zur Frühbronzezeit, Fribourg.
Smith 1946: Smith W.St., 1946, A History of Egyptian Sculpture and Painting in the Old Kingdom, Oxford.
Wilkinson 1999: Wilkinson T.A.H., 1999, Early Dynastic Egypt, London/New York.
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