Objekt:

 Statue (Augen unter Verwendung von Mineralien eingelegt) (Augen unter Verwendung von Mineralien eingelegt), Kalkstein, 35 x 44 x 53 cm.

Datierung:

 wahrscheinlich 4. Dyn. (2639-2454).

Herkunft:

 Sakkara, aus einem Grab.

Sammlung:

 Paris, Louvre Museum, E 3023.

Darstellung:

 In den Gräbern des Alten Reiches fanden sich Skulpturen und Statuen vom Grabherrn und seiner Familie bis zur einfachen Kornmahlerin oder Bierbrauerin (vgl. Breasted 1948 (jun.) und Vandier 1958: III pl. 36-39). Nachdem in der 4. Dyn. zunächst Personen aus der Umgebung des Königs eine Schreiberstatue als Kultstatue in ihrem Grab aufstellen ließen, damit diese die königliche bzw. göttliche Versorgung an den Jahresfesten garantierte (Kessler 1990), ließen sich später immer mehr Grabherren als Schreiber darstellen, weil der Schreiber, nachdem in Ägypten um 3000 v. Chr. der Übergang zur Schriftkultur vollzogen worden war, das Ideal eines mustergültigen Beamten (vgl. Junker 1944: 100ff; Junker 1947: 12ff und Schlott 1989: 118-179 [bes.]) verkörperte. Während im Neuen Reich die Schreiber häufig mit dem Pavian des Gottes Thot dargestellt werden, bieten sie in dieser frühen Epoche noch eine ganz säkulare Erscheinung. Die kleine Statue zeigt einen Grabherrn als Repräsentanten des Schreiberstandes sitzend mit gekreuzten Beinen und dem Schreibwerkzeug auf dem Schoß. Seine linke Hand fasst die Rolle, die Rechte das Schreibrohr. Auffällig ist bei dieser Statue der wache, in die Ferne gerichtete Blick des Schreibers und ein selten naturalistischer Stil, zu dem die Bemalung (Haut rotbraun, Haare und Basis schwarz, Schurz weiß, Augen grün und schwarz), die perspektivische Darstellung der gekreuzten Beine und des vorderen Fußes mit nur drei Zehen gehört.

Parallelen:

Ranke 1939: 89-92,: die angeblich älteste Statue dieser Art im Oriental Institute in Chicago ist mit größter Wahrscheinlichkeit eine Fälschung; Bissing 1954: 74f: die angeblich älteste Statue dieser Art im Oriental Institute in Chicago ist mit größter Wahrscheinlichkeit eine Fälschung; Wolf 1957: 133f, Abb. 98: die angeblich älteste Statue dieser Art im Oriental Institute in Chicago ist mit größter Wahrscheinlichkeit eine Fälschung; Priese 1991: 28f, no. 17: die Figur des Dersenedj, 5. Dyn.; Lange/Hirmer 1967: pl. VI, 62: eine weitere Statue aus Saqqara; Saleh/Sourouzian 1986: no. 43: eine weitere Statue aus Saqqara; Wolf 1957: 164, Abb. 129: eine weitere Statue aus Saqqara; Vandier 1958: pl. 22:1-24,3, III 9:3: vgl.; Moursi 1990: pl. 11: vgl.; The Metropolitan Museum of Art 1999: nos. 55, 72 (4. Dyn.), 129, 134 (5. Dyn.): vgl.; Smith 1965a: pl. 45B: weitere aus Gisa; Eggebrecht 1993: Abb. 16-17: weitere aus Gisa.

Bibliographie:

Pritchard 1954: no. 230; Wolf 1957: 162f, Abb. 127-128; Vandier 1958: III pl. 18:4-5; Lange/Hirmer 1967: pls. 60-61; Michalowski 1969: no. 74; Leclant 1979: 195, Abb. 192; Porter/Moss/Málek 1979: III,2 458f; Schroer/Keel 2005: 254f, Nr. 150.

DatensatzID:

33534

Permanenter Link:

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