Objekt:

 Relief, Kalkstein, 52 x 38 cm.

Datierung:

 Frühe 6. Dyn. (2300).

Herkunft:

 Sakkara, Mastaba des Anchmahor, Raum 6.

Darstellung:

 Eine außergewöhnliche Darstellung findet sich in der Mastaba des Wesirs Anchmahor in Saqqara. Ein Arzt und sein Gehilfe nehmen die Beschneidung bei einem Jugendlichen oder jungen Mann vor. Besonders lebendig wird die Doppelszene durch die Dialoge in den Beischriften. Der Gehilfe verspricht dem Patienten, die Prozedur angenehm zu machen. Dieser fordert den Gehilfen auf, den Penis einzureiben oder gut abzuwischen. Bevor der Arzt mit einem kleinen Messer die Operation vornimmt (Szene rechts), gibt er seinem Gehilfen Anweisung: «Halt ihn fest! Lass ihn nicht zucken!» Es ist unsicher, inwieweit die Beschneidung (de Wit 1972: 41-48; Feucht 1995: 246f), die hier – neben einer Fußoperation – in einem rein profanen Zusammenhang zu stehen scheint, in Ägypten mit Initiationsriten oder dem Kult verbunden war. Der dargestellte Arzt hatte jedenfalls zugleich die Stellung eines Totenpriesters für den Grabherrn inne.

Parallelen:

de Wit 1972: 46, fig. 2: Relief im Mont-Tempel in Karnak.

Bibliographie:

Capart 1907: 51, pl. 66; Wreszinski 1923-1935: III pl. 26; Pritchard 1954: no. 629; Wolf 1957: 243, Abb. 210; Vandier 1964: fig. 72, IV pl. 5; Vandersleyen 1975: no. 260; Badawy 1978: 19, fig. 27, pl. 30; Porter/Moss/Málek 1981: III,2 514; Schroer/Keel 2005: 256f, Nr. 153; Gressmann ²1927: no. 158.

DatensatzID:

33537

Permanenter Link:

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