Objekt:

 Rollsiegel (mit Griff in Form eines Schafes), Marmor, 45 x 54 mm.

Datierung:

 späte Uruk-Zeit (3300-3000) bzw. Gemdet-Nasr-Zeit (3000-2900).

Herkunft:

 Aus dem Handel (südlicher Irak); in der Nähe von Uruk erworben.

Sammlung:

 Berlin, Vorderasiatisches Museum, VA 10537.

Darstellung:

 Ein bärtiger Mann im Netzrock mit runder Kappe, der en, füttert als Hirte zwei Zackelschafe. Die Tiere strecken sich zu beiden Seiten nach den stilisierten rankenden Zweigen mit den rosettenförmigen Blüten, die er in den Händen hält. Die Schilfringbündel der Inanna, die Rosetten und das Lämmchen links oben weisen darauf hin, dass die dargestellte Szene, wie die Kleintierzucht überhaupt, unter dem Schutz dieser Göttin steht. Der Mann im Netzrock, der auf vielen Siegeln dieser Epoche auftritt, ist der Herrscher von Uruk (Schmandt-Besserat 1993; Steinkeller 1999), der im Dienst der Göttin u.a. die Rolle des Patrons der Kultur, d.h. der Sorge um die Herden übernimmt. Die kleine Schafskulptur, die als Griff diente, unterstreicht die Bedeutung der Tiere.

Bibliographie:

Moortgat 1940: no. 29; Goff 1963: figs. 241, 269; Moortgat 1967: pl. B1a-b; Amiet 1980: no. 636:A-B, pl. 43; Collon 1987: 12, Abb. 6; Jakob-Rost 1992: 60, no. 14; Schroer/Keel 2005: 280f, Nr. 180.

DatensatzID:

33557
  

Permanenter Link:

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