Objekt:

 Pektoral (kleineres Exemplat)Pektoral **[auf Pektoral (kleineres Exemplat)]**, Gold oder Karneol oder Türkis oder Lapislazuli oder Amethyst, 86 x 61 mm.

Datierung:

 Amenemhet III. (1853-1805).

Herkunft:

 Dahschur, Grabbezirk Sesostris‘ III., Grab der Mereret.

Sammlung:

 Kairo, Ägyptisches Museum, JE 10875 = CG 52002.

Darstellung:

 Neben dem majestätischen Löwen und dem Sphinx erscheint, vereinzelt schon im Alten Reich, häufiger erst ab dem Mittleren Reich, der Greif als Repräsentant des Königs. Dieser Grabschatz aus dem Pyramidenbezirk Sesostris‘ III. gehörte seiner Tochter Mereret, einer Schwester Amenemhets III. Abgebildet ist das kleinere Pektoral eines Doppelschmuckstücks. Beide Schmuckteile haben einen Rahmen in Gestalt eines kosmischen Bauwerks bzw. Tempels mit Säulen oder Lotossäulen. Im Inneren der kapellenartigen Gebilde ist, jeweils unter dem Schutz der Geiergöttin Nechbet, der König beim Niederschlagen der Feinde dargestellt. Das abgebildete Pektoral trägt den Namen des königlichen Vaters, Sesostris‘ III. Eingerahmt von eleganten Lotosblüten erscheint der König, spiegelsymmetrisch verdoppelt, als falkenköpfiger Greif mit anliegenden Flügeln, der seine teils liegenden, teils fliehenden Gegner (Schroer 2008: Nr. 343) niedertritt. Das zweite, nicht abgebildete Pektoral trägt den Namen des Nachfolgers Amenemhets III. Hier ist der Herrscher in seiner Menschengestalt dabei, keulenschwingend die Vertreter feindlicher Länder zu unterwerfen.

Parallelen:

Jéquier 1940: pls. 15-16, 16 (oben): Greife im Grabmal Pepis II. in Saqqara; Borchardt 1913: Blatt 8: zu den ersten Belegen aus dem Alten Reich vgl. den Greifen über zwei Feinden im Grabmal des Sahure.

Bibliographie:

Vandersleyen 1975: pl. 56a; Porter/Moss/Málek 1979: III 884; Leclant 1979a: Abb. 234; Aldred 1980: Taf. 29-30; Saleh/Sourouzian 1986: Nr. 110 (oben); Schroer 2008: 142f, Nr. 356; Lange/Hirmer ⁶1985: Taf. 14 (Mitte).

DatensatzID:

33715
  

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