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Objekt: Spiegelschatulle, Holz, 27 x 13,2 x 4 cm.
Datierung: Tutanchamun (1333-1323).
Herkunft: Tal der Könige, Grab Tutanchamuns, KV 62, in größerer kartuschenförmiger Schachtel gefunden.
Sammlung: Kairo, Ägyptisches Museum, Nr. 62349.
Darstellung: Die Schatulle eines Spiegels aus dem Grab Tutanchamuns ist als Anch-Zeichen gestaltet. In der Form liegt zugleich eine Spielerei mit dem Wort, das nicht nur «Leben», sondern auch «Spiegel» bedeuten kann. In die Goldfolie der Schlaufe ist auf der abgebildeten Seite eine kunstvolle farbige Intarsienarbeit eingelegt worden. Über einer weit geöffneten Lotosblüte erhebt sich ein geflügelter Skarabäus, der ḫpr, der eine rote Sonnenscheibe über den Horizont rollt. Die aufgehende Sonne, die jeden Morgen aus der Frische und Kraft des Urlotos (Nefertem) neu ersteht, wird von zwei aufgebäumten Kobras, die ebenfalls Sonnenscheiben auf dem Kopf tragen und je einen Schen-Ring halten, bewacht. Das Bild spielt mit dem Thronnamen Tutanchamuns (nb-ḫpr.w-Rʿ). Auf der Rückseite der Schatulle bewachen wiederum Uräen die Kartuschen mit den Namen des Königs.
Bibliographie: Carter 1934: Taf. 21b; Desroches-Noblecourt 1963: pl. 40b; Stoddert et al. 1976: no. 30, pl. 18; Leclant 1980: II Abb. 229; Schroer 2011: 264f, Nr. 807.
Carter 1934: Carter H., 1934 (III), Tut-ench-Amun. Ein ägyptisches Königsgrab I-III, Leipzig.
Desroches-Noblecourt 1963: Desroches-Noblecourt C., 1963, Tut-ench-amun, Berlin.
Leclant 1980: Leclant J., 1980, Fouilles et travaux en Egypte et au Soudan, 1974-1979: Or. NS 49, 346-420.
Schroer 2011: Schroer S., 2011, Die Ikonographie Palästinas/Israels und der Alte Orient. Eine Religionsgeschichte in Bildern. Band 3: Die Spätbronzezeit, Fribourg.
Stoddert et al. 1976: Stoddert G.K. et al., eds., 1976, Treasures of Tutankhamun (Exhibition catalogue, Metropolitan Museum of Art), New York.
DatensatzID: 34012
Permanenter Link:
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