Objekt:

 Stele, Kalkstein, 1,42 x 0,5 x 0,28 m.

Datierung:

 MB IIB-SB I (1700-1400) (IDD) oder wahrscheinlich MB IIB (1700-1550) (Schroer 2008).

Herkunft:

 Ugarit, Areal A 5q, Locus 1661, Akropolis, westlich des großen Tempels (vgl. Keel 1984a: Nr. 178).

Sammlung:

 Paris, Musée National du Louvre, AO 15775.

Darstellung:

 Aus demselben Zeitraum wie die MB IIB‑zeitliche Siegelkunst stammt wahrscheinlich die berühmte Stele des Wettergottes aus Ugarit. Ein bärtiger, nur mit einem Schurz und einem gehörnten Helm bekleideter Wettergott schwingt in der erhobenen Rechten die Keule. In der Linken hält er eine Lanze mit der Spitze nach unten wie ein großes Zepter. Der Schaft der Waffe ist als Baum gestaltet. Blitz und Baum, Gewitter und der ihm folgende, Fruchtbarkeit gewährende Regen sind so in einem Symbol vereinigt. Zahlreiche Bronzefiguren der Levante, bei denen jedoch die Waffen nicht erhalten sind, dürften als Wettergötter zu interpretieren sein (Schroer 2008: Nr. 462). Auf einem Podestchen vor dem Gott steht eine viel kleinere Gestalt im Wulstsaummantel mit grüßend erhobener Hand, die wie der Gott nach rechts blickt. Bei dieser muss es sich um einen Stadtfürsten handeln (Schroer 2008: Nr. 540). Das Podest und die Blickrichtung sprechen, wie zuletzt Herbert Niehr betont hat (Cornelius/Niehr 2004: 84), dafür, dass es sich um einen nach dem Tod divinisierten König handelt, der einerseits als frommer Stifter der Götterstele erscheint, andererseits aber selbst Verehrung genoss.

Parallelen:

Williams-Forte 1983: 40, fig. 8: ein Rollsiegel im British Museum, London, zeigt einen ähnlichen Wettergott mit einem Pflanzenzepter; Keel 1992: 251, Abb. 236: ein Rollsiegel im British Museum, London, zeigt einen ähnlichen Wettergott mit einem Pflanzenzepter; Seeden 1980: pl. 26-27 (bes.): zu den Bronzen, die typologisch dem Wettergott entsprechen.

Bibliographie:

Schaeffer 1933: 122ff, pl. 16; Schäfer 1937: Taf. 7a; Bossert 1951: Nr. 433; Pritchard 1954: no. 490; Amiet 1977a: Abb. 75; Winter 1983: Abb. 202; Keel 1984a: Nr. 291; Hrouda 1991: 373; Cluzan/Delpont/Mouliérac 1993: 225, no. 174; Cornelius 1994: 135-138, no. BR1, pl. 32:BR1; Keel 1996c: Abb. 291; Cornelius/Niehr 2004: 46, Abb. 71; Schroer 2008: 248f, Nr. 483; IDD: Baal Nr. 1.

DatensatzID:

4443

Permanenter Link:

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