Objekt:

 Ovale Platte, Typ I (§ 205), Enstatit (§ 386-390), 33 mm.

Datierung:

 1700-1600 oder MB IIB (1700-1550) (Schroer 2008).

Herkunft:

 Palästina/Israel, aus dem Handel.

Sammlung:

 Fribourg, Sammlung Keel, ÄS 1996.41; Ex-Sammlung Gitbud (München).

Darstellung:

 Die ovale Platte zeigt auf der einen Seite den Wettergott [ergänzter Text von Schroer 2008: Er trägt eine hohe Kappe und einen Schurz ...]. Statt der Waffen (Keel et al. 2007: Nr. 28) reckt er bloss die eine Hand triumphierend empor [ergänzter Text von Schroer 2008: Dass der hochgerissene Arm hier nicht Kampf, sondern Triumph, also den bereits siegreich bestandenen Kampf zum Ausdruck bringt, legt die Rückseite nahe.], in der anderen hält er eine Blüte [ergänzter Text von Schroer 2008: (Schroer 2008: Nr. 477)], das Resultat seiner Aktivitäten. Ägyptische Elemente zeigen den Einfluss des grossen Nachbarn (vgl. Keel et al. 2007: Nr. 1-2). Das Lebenszeichen (Henkelkreuz) verstärkt die positiven Kräfte des Amulettes, zwei sich aufbäumende Kobras (Uräen) halten alles Schädliche fern (vgl. Keel et al. 2007: Nr. 5). Auf der Rückseite der Platte geben die Verehrer ihrer Freude über die Rückkehr Baals in wilden Tänzen Ausdruck. Ihre Anordnung soll wohl einen Tanz im Kreis suggerieren. [Ergänzter Text von Schroer 2008: Dort feiern zwei nur sehr leicht bekleidete Tänzer und ein Verehrer, der mit dem Triumphgestus und einem Blütenzweig in der Hand die Pose des Gottes imitiert, aber nicht dessen Kopfbedeckung trägt, enthusiastisch die Ankunft des Wettergottes. Dieser ist, wie das Blütenzepter nahelegt, für das Gedeihen der Vegetation zuständig. Wachstum und Reifen wird erst möglich durch seinen alljährlichen Triumph über das Chaos in Gestalt der Dürre, der sich im Herbstregen ankündigt. Lebens‑ und Schutzzeichen, ein Uräus und Blüten in den Leerräumen zwischen den Figuren verweisen auf das segensreiche Wirken des Gottes].

Parallelen:

Saller 1964: 191, fig. 64:1: besonders ähnlich ist der Wettergott mit Blüte auf einer Platte vom Jebusite Burial Place in Jerusalem; Keel/Uehlinger 1992: Abb. 32c, 32c: besonders ähnlich ist der Wettergott mit Blüte auf einer Platte vom Jebusite Burial Place in Jerusalem; Keel 2007a: Abb. 42: besonders ähnlich ist der Wettergott mit Blüte auf einer Platte vom Jebusite Burial Place in Jerusalem.

Bibliographie:

Keel 1989c: 266, Abb. 73; Keel/Uehlinger 1992: 47, Abb. 32d; Keel/Staubli 2006: 49, Abb. 29 (links); Keel et al. 2007: 49, Nr. 29a; Keel 2007a: Abb. 50; Schroer 2008: 252f, Nr. 486.

DatensatzID:

5839

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