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start: Die Göttin ist in Schrittstellung dargestellt. Auf dem Kopf trägt sie die Rote, unterägyptische Krone. Das Gesicht ist sorgfältig ausgearbeitet. Sie trägt im Gegensatz zu den meisten Göttinnen keine Perücke. Die Ohren und Augen sind verhältnismäßig groß. Um den Mund spielt ein verhaltenes Lächeln. Die Wangen und das fliehende Kinn sind rundlich. Sie trägt einen vierreihigen, fein ziselierten Halskragen. Oberarm und Handgelenk schmücken gegliederte Armreifen. Der rechte Arm hängt dem Körper entlang herunter. Die Faust schloss sich um einen Gegenstand, der verloren ist. Der linke Arm war wohl angewinkelt und trug auch einen Gegenstand. Gegenstände, die Neith auf Flachbildern und selten auf Rundbildern, da sie da meist verloren sind, trägt, sind: Pfeile, Bogen, Uas-Zepter, Papyruszepter, Lebenszeichen (Keel/Schroer 2004: Fig. 189a; El-Sayed 1982: pl. XI-XV; Page Gasser 2001: 17 Anm. 17). Sie ist mit einem enganliegenden langen Gewand bekleidet, das die Körperformen betont und selbst den Nabel sehen lässt. Der Körper ist im Vergleich zum eher fülligen Kopf sehr schlank. Der Oberkörper mit großem Busen ist kurz, die Taille hoch angesetzt und Bauch und Beine lang und schmal. Der rechteckige Sockel, auf dem sie schreitet, ist an den beiden Schmalseiten und auf der rechten Langseite mit einer Inschrift versehen. Sie beginnt vorn mit der Bitte, dass Neith Leben geben möge einer gewissen Amenirdis, der Tochter einer legalen Ehefrau namens Neith-iker und eines Mannes namens Dsched-hor-ef-anch (vgl. Raven 2003: 90). Die Figur war wahrscheinlich als Votivgabe in einen Tempel gestiftet worden.
start: Neith war von Haus aus eine Jagd- und Kriegshelferin und in dieser Funktion hat sie im Laufe ihrer Geschichte zahlreiche Schutzfunktionen übernommen, im Zusammenhang der Zeugung und Geburt des Königs bis zur Sorge um die Toten. Die Griechen haben sie Athena, gelegentlich auch Artemis, gleichgesetzt, den beiden Göttinnen, über die Aphrodite keine Macht hatte (Homerische Hymnen 5,7-20). Zur Identifizierung der Neith mit Athene mögen die engen Beziehungen zwischen Saïs und Athen beigetragen haben. Aber darüber hinaus hatten beide Göttinnen manche Züge gemeinsam. Neith und Athene waren kämpferische, mit physischer Kraft und geistiger Energie geladene, unverheiratete junge Frauen. Beide waren Patroninnen einer Stadt. Neith war als Trägerin der Roten Krone zudem eine Repräsentantin des unterägyptischen Landesteiles und somit eng mit dem Königtum verbunden. Beide Göttinnen waren Hüterinnen häuslicher Fertigkeiten wie z. B. des Spinnens und Webens. Die Tatsache, dass die wichtige 26. Dynastie (664-525 v. Chr. ) aus Saïs stammte und den dortigen Tempel der Neith gewaltig ausbaute (Herodot, Historien 2,175f), hat zu ihrer Bedeutung in der Spätzeit das Seine beigetragen. In der Hebräischen Bibel kommt sie nur als theophores Element im Namen der Frau Josephs vor (Genesis 41,45). Asnat bedeutet «Tochter der Neith»
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Objekt: Figurine, Bronze, 4,4 x 21,9 cm.
Datierung: wahrscheinlich 26. Dyn. (664-525) oder eventuell Ptolemäische Zeit (306-30) ( Raven 2003: 90).
Raven 2003: Raven M.J., 2003, Rezension von Page Gasser 2001: Bibliotheca Orientalis 60/1-2, 88-91.
Herkunft: Ägypten.
Sammlung: Fribourg, Sammlungen BIBEL+ORIENT, ÄFig 2001.3.
Darstellung: Die Göttin ist in Schrittstellung dargestellt. Auf dem Kopf trägt sie die Rote, unterägyptische Krone. Das Gesicht ist sorgfältig ausgearbeitet. Sie trägt im Gegensatz zu den meisten Göttinnen keine Perücke. Die Ohren und Augen sind verhältnismäßig groß. Um den Mund spielt ein verhaltenes Lächeln. Die Wangen und das fliehende Kinn sind rundlich. Sie trägt einen vierreihigen, fein ziselierten Halskragen. Oberarm und Handgelenk schmücken gegliederte Armreifen. Der rechte Arm hängt dem Körper entlang herunter. Die Faust schloss sich um einen Gegenstand, der verloren ist. Der linke Arm war wohl angewinkelt und trug auch einen Gegenstand. Gegenstände, die Neith auf Flachbildern und selten auf Rundbildern, da sie da meist verloren sind, trägt, sind: Pfeile, Bogen, Uas-Zepter, Papyruszepter, Lebenszeichen ( Keel/Schroer 2004: Fig. 189a; El-Sayed 1982: pl. XI-XV; Page Gasser 2001: 17 Anm. 17). Sie ist mit einem enganliegenden langen Gewand bekleidet, das die Körperformen betont und selbst den Nabel sehen lässt. Der Körper ist im Vergleich zum eher fülligen Kopf sehr schlank. Der Oberkörper mit großem Busen ist kurz, die Taille hoch angesetzt und Bauch und Beine lang und schmal. Der rechteckige Sockel, auf dem sie schreitet, ist an den beiden Schmalseiten und auf der rechten Langseite mit einer Inschrift versehen. Sie beginnt vorn mit der Bitte, dass Neith Leben geben möge einer gewissen Amenirdis, der Tochter einer legalen Ehefrau namens Neith-iker und eines Mannes namens Dsched-hor-ef-anch (vgl. Raven 2003: 90). Die Figur war wahrscheinlich als Votivgabe in einen Tempel gestiftet worden.
El-Sayed 1982: El-Sayed R., 1982, La déesse Neith de Saïs I. Importance et rayonnement de son culte, II. Documentation, Le Caire.
Keel/Schroer 2004: Keel O./Schroer S., 2004, ²2006, ³2010, Eva - Mutter alles Lebendigen. Frauen- und Göttinnenidole aus dem Alten Orient, Freiburg Schweiz.
Page Gasser 2001: Page Gasser M., 2001, Götter bewohnten Ägypten. Bronzefiguren der Sammlungen «Bibel+Orient» der Universität Freiburg Schweiz (OBO), Freiburg Schweiz/Göttingen.
Raven 2003: Raven M.J., 2003, Rezension von Page Gasser 2001: Bibliotheca Orientalis 60/1-2, 88-91.
Diskussion: Neith war von Haus aus eine Jagd- und Kriegshelferin und in dieser Funktion hat sie im Laufe ihrer Geschichte zahlreiche Schutzfunktionen übernommen, im Zusammenhang der Zeugung und Geburt des Königs bis zur Sorge um die Toten. Die Griechen haben sie Athena, gelegentlich auch Artemis, gleichgesetzt, den beiden Göttinnen, über die Aphrodite keine Macht hatte (Homerische Hymnen 5,7-20). Zur Identifizierung der Neith mit Athene mögen die engen Beziehungen zwischen Saïs und Athen beigetragen haben. Aber darüber hinaus hatten beide Göttinnen manche Züge gemeinsam. Neith und Athene waren kämpferische, mit physischer Kraft und geistiger Energie geladene, unverheiratete junge Frauen. Beide waren Patroninnen einer Stadt. Neith war als Trägerin der Roten Krone zudem eine Repräsentantin des unterägyptischen Landesteiles und somit eng mit dem Königtum verbunden. Beide Göttinnen waren Hüterinnen häuslicher Fertigkeiten wie z. B. des Spinnens und Webens. Die Tatsache, dass die wichtige 26. Dynastie (664-525 v. Chr. ) aus Saïs stammte und den dortigen Tempel der Neith gewaltig ausbaute (Herodot, Historien 2,175f), hat zu ihrer Bedeutung in der Spätzeit das Seine beigetragen. In der Hebräischen Bibel kommt sie nur als theophores Element im Namen der Frau Josephs vor (Genesis 41,45). Asnat bedeutet «Tochter der Neith».
Parallelen: Roeder 1956: 217-223, Taf.:a-d, :a-m; Schoske/Wildung 1992: 149; Capel/Markoe 1996: 132-134, Nr. 64:a-b; Giveon 1973a: 54, pl. 22 (oben): Beerscheba.
Capel/Markoe 1996: Capel A.K./Markoe G.E., eds., 1996, Mistress of the House, Mistress of Heaven. Women in Ancient Egypt, New York.
Giveon 1973a: Giveon R., 1973a, Egyptian Objects, in: Aharoni Y., ed., Beer-Sheba I, Tel Aviv, 54f.
Roeder 1956: Roeder G., 1956, Ägyptische Bronzefiguren (Staatliche Museen zu Berlin. Mitteilungen aus der Ägyptischen Sammlung VI), Berlin.
Schoske/Wildung 1992: Schoske S./Wildung D., 1992, Gott und Götter im Alten Ägypten, Mainz.
Bibliographie: Page Gasser 2001: Nr. 1; Keel/Schroer 2004: 206f, Nr. 189; Keel 2008: 106, Nr. 127.
Keel 2008: Keel O., 2008, Gott weiblich. Eine verborgene Seite des biblischen Gottes, Gütersloh.
Keel/Schroer 2004: Keel O./Schroer S., 2004, ²2006, ³2010, Eva - Mutter alles Lebendigen. Frauen- und Göttinnenidole aus dem Alten Orient, Freiburg Schweiz.
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