Darstellung:
Dieses aus billigem Material unbeholfen geschnitzte Spindel illustriert die Beliebtheit und Omnipräsenz der Liebesgöttin. Die Göttin steht mit beiden Beinen fest auf dem Sockel. Das elegante Gleichgewicht zwischen Spiel- und Standbein fehlt. Das Kleid, das die untere Hälfte bedeckt, ist in schematische Falten gegliedert. Die Hüften sind breit und die Arme und Hände sind zu dünn und extrem schematisch. Die
Haltung der Arme geht auf den Typ zurück, dessen bekannteste Kopien die kapitolinische und mediceische Venus darstellen, die sogenannte
Venus pudica. Deren Original ist in hellenistischer Zeit zu suchen (
Mitchell Havelock 1995: 74-80). An die kapitolinische Venus erinnert auch die hochgesteckte Frisur. Nur das bis zu den Hüften reichende Kleid (vgl.
Keel/Schroer 2004: Nr.
230) und der Delphin links unten sind der halb bekleideten Aphrodite Anadyomene entliehen.
Keel/Schroer 2004: Keel O./Schroer S., 2004, ²2006, ³2010, Eva - Mutter alles Lebendigen. Frauen- und Göttinnenidole aus dem Alten Orient, Freiburg Schweiz.
Mitchell Havelock 1995: Mitchell Havelock Ch., 1995, The Aphrodite of Knidos and Her Successors. A Historical Review of the Female Nude in Greek Art, Ann Arbor.
Parallelen:
Museum of Fine Arts 1976: 76, Nr. 38.
Museum of Fine Arts 1976: Museum of Fine Arts, 1976, Romans and Barbarians, Boston.
Bibliographie:
Gorny/Mosch 2003: lot 455;
Keel/Schroer 2004: 256f, Nr. 235;
Keel 2008: 125, Nr. 150.
Gorny/Mosch 2003: Gorny/Mosch, 2003, Auktion 13. Dezember 2003. Kunst der Antike 128, München.
Keel 2008: Keel O., 2008, Gott weiblich. Eine verborgene Seite des biblischen Gottes, Gütersloh.
Keel/Schroer 2004: Keel O./Schroer S., 2004, ²2006, ³2010, Eva - Mutter alles Lebendigen. Frauen- und Göttinnenidole aus dem Alten Orient, Freiburg Schweiz.
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