Objekt:

 Relief, Basalt, 52,1 x 61,6 cm.

Datierung:

 SB IIB-EZ IIA (1300-900) oder Frühe MB IIA (1900) (Schroer 2008).

Herkunft:

 Ebla (?), aus dem Handel (vielleicht aus der Gegend).

Sammlung:

 Fribourg, Sammlungen BIBEL+ORIENT, VFig 1999.1.

Darstellung:

 A Syrian Basalt Relief Fragment carved in shallow relief with a seated goddess and a standing bearded god, a wheel of fire above a crescent at right, a serpent head emerging above, a bull and a lion in the lower register, a bird and a frog in the field. [Ergänzter Text von Schroer 2008: Das Basaltfragment, wahrscheinlich eines von drei oder vier Registern einer monumentalen Stele (di Paolo 2006), präsentiert in ähnlicher Weise wie die gleichzeitige Glyptik aus Karum Kanis (Schroer 2008: Nr. 455) ein Arrangement aus verschiedenen Einzelszenen. Oben links ist ein thronender Herrscher zu sehen, welcher die für die nordwestsyrische Herrscherikonographie (Ebla, Byblos) typische Spitzkappe trägt (Teissier 1993) und eine Waffe oder ein Zepter in der einen Hand, einen Becher in der anderen Hand hält. Vor ihm steht ein Schaubrottisch mit Stierfüßen. Auf der anderen Seite des Tisches ist vielleicht ein kleines Gewandstück der dem Herrscher gegenüber sitzenden Person erhalten. Ursprünglich dürfte eine rituelle Bankettszene dargestellt gewesen sein (Schroer 2008: Nr. 497). Unter dem Thronenden ist ein Stier vor einem nur noch teilweise erhaltenen, zwei‑ oder vierrädrigen Wagen zu sehen. Es dürfte sich um den Stier des Wettergottes handeln, der möglicherweise auf dem Wagen stand und den gut sichtbaren Wasserstrom als Zügel hielt. Ein weiteres Tier läuft vor ihm her und wendet den Kopf zurück. Über dem Stier scheint ein Vogel und ein Frosch (?) eingraviert zu sein. Die Szene oben rechts kann ebenfalls ergänzt werden. Eine Strahlensonne liegt in einer Mondsichel. Der bärtige Stiermensch links dürfte, da Stiermenschen häufig als Wächter in Erscheinung treten, einen Partner auf der anderen Seite des großen Sonnensymbols gehabt haben. Vom Sonnenrad wendet sich ein Schlangen‑ oder Drachenkopf, vielleicht eine Verkörperung der tödlichen Sonnenglut, gegen den Stiermenschen, der das Untier mit der Lanze in Schach hält. Die Mondsichel scheint auf einem tischartigen Podest zu liegen, von dem nur noch ein Fuß erhalten ist. Wenngleich Stiermenschen in der syrokappadokischen Glyptik häufiger in der Nähe des Wettergottes erscheinen, ist es doch wenig wahrscheinlich, dass das große Sonnen‑ bzw. Astralsymbol als Zeichen seines Triumphes allein dem Wettergott zuzuordnen ist (so di Paolo 2006: 147ff). Die Anordnung der Szenen könnte auch nahelegen, dass Wettergott und Sonnengott in enger Verbindung miteinander verehrt wurden (Schroer 2008: Nr. 455). Eine solche Verbindung ist vor allem aus Zeugnissen der althethitischen Religion bekannt (Haas 1994: 420‑432)].

Diskussion:

 Merkwürdig ist das kurze Kleid, das nur bis zu den Knien reicht und die duck-bill-axe.

Parallelen:

Matthiae 1993: pl. 69:2: auf einem Stelenfragment aus Ebla ist ein Stück eines identischen Sonnensymbols erhalten; Metzger 1985: 194f, Abb. 871-873: zum Thron.

Bibliographie:

Nefer Galerie 1984: Lot 16 (1. Hälfte des 2. Jt.); Sotheby’s 1999: Lot 77; Di Paolo 2006 (besonders 146-149), figs. 1-2, pl. 1; Keel/Staubli 2006: 46, Nr. 26; Keel et al. 2007: 46, Nr. 26; Schroer 2008: 230f, Nr. 465.

DatensatzID:

11710

Permanenter Link:

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