Objekt:

 Plakette (modelgeformtes Relief) (modelgeformtes Relief), Terrakotta, 89* x 65 x 9 mm.

Datierung:

 wahrscheinlich Altbabylonische Zeit (1850-1595) oder Altbabylonisch (1700).

Herkunft:

 Südmesopotamien, aus dem Handel (wahrscheinlich).

Sammlung:

 Fribourg, Sammlungen BIBEL+ORIENT, VFig 2005.11.

Darstellung:

 Nach rechts gerichtete Person trägt in ihren Armen ein Zicklein. Der Mann trägt eine Breitrandkappe, einen langen Riefelbart, einen breiten Halsschmuck, ein langes Togagewand welches die rechte Schulter frei lässt, ein Mantelsaum verläuft senkrecht nach unten, Fransen sind fein dargestellt. Auf seinem linken Arm trägt er das Tier und hält es mit der rechten fest. [Ergänzter Text von Schroer 2008: Ein bärtiger Mann mit Rundkappe trägt ein Ziegenböckchen auf dem Arm. Der Mann ist, wie auch das kostbar dekorierte Gewand nahelegt, königlichen Typs und erinnert an die Hammurapi‑Darstellung bei Schroer 2008: Nr. 525. Die Darbringung einer Ziege ist möglicherweise kein Opfer‑, sondern ein Sühneritual oder Exorzismus, bei welchem das Tier schädliche Einflüsse auf sich nimmt. Dieses Ritual, sum. máš‑ḫul‑dúb‑ba «Ziege, die das Böse wegstößt» genannt (Cavigneaux 1995), wird auch von den altbabylonischen Königen vollzogen und findet sogar in den Jahresnamen der Chroniken Erwähnung.

Diskussion:

 Der dargestellte Mann kann als Opferträger bezeichnet werden.

Parallelen:

Opificius 1961: 149-152, Nr. 535-553; Barrelet 1968: 78, 203, nos. 65-75, 209-236, pls. 6-7, 20-21; Hrouda 1991: 224 (unten); Wrede 2003: 314, Abb. 92-93; Van Buren 1930: Abb. 143: = BCU JZB/NF 105.

Bibliographie:

Schroer 2008: 286f, Nr. 526.

DatensatzID:

11809
  

Permanenter Link:

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