Objekt:

 Skarabäus (§ 36-131), Fayence (§ 394-395), 16,8 x 11,6 x 8,4 mm.

Datierung:

 Mitte 18. Dyn.-19. Dyn. (1400-1190 bzw. 1400-1186) (Schroer 2011) oder 19. Dyn. (1292-1190) (IDD).

Herkunft:

 Tell el-Far˓a-Süd, Friedhof 900, Grab 905E (vgl. Keel 2010a: Tell el-Far˓a-Süd Nr. 447), am Finger eines Skeletts; SB IIB-EZ IA (1300-1250/1150)/19. Dyn.-20. Dyn. (1292-1075) (Schroer 2011).

Sammlung:

 Jerusalem, Rockefeller Museum, IAA J 7052.

Darstellung:

 [Ergänzter Text von Schroer 2011: Ein Hauptthema des ägyptischen Totenbuches ist die Hoffnung der Toten, sich zu verwandeln und «jegliche Gestalt» (Spruch 76) anzunehmen. Der kurze Totenbuchspruch 87 handelt von der Verwandlung in den «Sohn der Erde», d.h. die Schlange, die aus dem Urgewässer hervorgegangen ist und ein Symbol ständiger Erneuerung und Verjüngung ist (Hornung 1979: 177f, 469). Der folgende Spruch 88 ist ein Spruch «Gestalt anzunehmen als Krokodil» bzw. als Sobek. Der abgebildete Skarabäus vereinigt die Vignetten der beiden Sprüche, wie es gewisse Totenbuchhandschriften auch tun (Schroer 2011: Nr. 813).] Krokodil auf Schrein (Keel 1995: § 532, 533, 534, 535), ein Widdergehörn mit zwei Straussenfedern auf dem Kopf [Schroer 2011: Atefkrone]; vor ihm eine Ma˓at-Feder (Keel 1995: § 462); über dem Rücken des Krokodils eine Schlange mit zwei Beinen; davor eine zweite Ma˓at-Feder oder ein Schilfblatt j (Keel 1995: § 456); über der Schlange zwei Sonnenscheiben (Keel 1995: § 461); oben und unten wird die Komposition von je einem nb (Keel 1995: § 458) eingerahmt; die Schlange ist die z t bzw. s t „Sohn der Erde“-Schlange; sie wird als Vignette zu Totenbuchspruch 87 verwendet, das Krokodil auf Schrein als Vignette zu Totenbuchspruch 88; vgl. dazu Naville 1886: Taf. 99 und 100; wie hier kombiniert kommen sie im Totenbuch des Ani aus der 19. Dynastie vor (Faulkner 1985: 86); zu einer weiteren Totenbuchvignette auf einem Skarabäus vgl. Keel 2010: Bet-Schean Nr. 133, 233 und dazu Keel/Schroer 1998. [Ergänzter Text von Schroer 2011: Eine teure Totenbuchrolle konnten sich weder in Ägypten noch in Palästina/Israel alle Leute leisten. Als einfache Grabbeigabe sollte aber auch dieses Siegelamulett den Verstorbenen schützen und auf der gefahrenvollen Reise durch das Totenreich mit den wichtigsten Zauberformeln ausrüsten].

Bibliographie:

Starkey/Harding 1932: 23, pl. 48:15; Rowe 1936: no. 570; Braunstein 1998: 200, 289, 704; Keel/Schroer 1998: 24, Taf. 4a; Brandl 2003: 253f; Laemmel 2003: I no. 6j, Tab. 21, II 241, no. 905/S11, III pl. 259:905/S11; Keel 2010a: 222f, Tell el-Far˓a-Süd Nr. 457; Schroer 2011: 268f, Nr. 812; IDD: Crocodile Nr. 39.

DatensatzID:

18100
  

Permanenter Link:

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