Objekt:

 Skarabäus (§ 36-131), Enstatit (§ 386-390), 17,5 x 13,5 x 6,4 mm.

Datierung:

 18. Dyn.-20. Dyn. (1479-1076/1070) (ab Thutmosis III.) oder wahrscheinlich 19. Dyn.-20. Dyn. (1292-1076/1070).

Herkunft:

 Tell el-Far˓a-Süd, Friedhof 900, Grab 936 (vgl. Keel 2010a: Tell el-Far˓a-Süd Nr. 672); SB IIB-EZ IA (1300-1250/1150).

Sammlung:

 Jerusalem, Rockefeller Museum, IAA I.7115.

Darstellung:

 Auf einer doppelten Standlinie, die zumindest teilweise mit der Umrandungslinie ein schraffiertes nb (Keel 1995: § 458) bildet, zwei aufeinander zuschreitende Gestalten mit kurzem Schurz; sie halten in den ‚äusseren‘ dem Körper entlang herabhängenden Händen je ein ˓nḫ (Keel 1995: § 449); bei der Gestalt rechts könnte es sich allerdings auch um einen Stock handeln; mit den ‚inneren‘ Händen halten sie gemeinsam ein grosses ˓nḫ (Keel 1995: § 449); die Kopfbedeckungen beider Gestalten sind ungewohnt; die des linken Mannes erinnert an die charakteristischen Kopfbedeckungen der Philister und anderer Seevölker (vgl. Dothan 1982: 5-11, 275, 277), die Gestalt rechts, die anscheinend einen Widderkopf hat, scheint eine Krone aus waagrechtem Widdergehörn mit hoher Doppelfeder zu tragen, so dass sie als Amun zu identifizieren ist (Keel 1995: § 583, 585); um einen anthropomorphen Amun mit Widderkopf handelt es sich wahrscheinlich bei Keel 2010a: Tell el-Far˓a-Süd Nr. 836; Newberry 1907: pl. 9: 36414; Matouk 1977: 375 Nr. 89-91
Matouk 1977:
Nr. 89
Nr. 90
Nr. 91
; oben zw. den beiden Gestalten wahrscheinlich Mn-ḫpr-r˓, der Thronname Thutmosis‘ III. (Keel 1995: § 634, 647, 650, 663) mit dem Beinamen mrj Jmn „geliebt von Amun“; zu einer königlichen Gestalt, die gemeinsam mit Amun etwas hält, vgl. Keel 2010a: Tell el-Far˓a-Süd Nr. 551, 570; zu einer detaillierten Diskussion jedes Details der Basisgravur und zu den historischen Implikationen vgl. Uehlinger, in: Keel/Shuval/Uehlinger 1990: 14-20. [Ergänzter Text von Schroer 2011: Eine sichere Deutung und Datierung des Siegels ist wegen der Singularität schwierig (ausführlich Uehlinger 1990c). Vieles weist aber darauf hin, dass hier ein Zeugnis aus der Zeit der ägyptisch-philistäischen Koexistenz im südlichen Kanaan vorliegt. Ein lokaler Gott oder – eher – ein (philistäischer) Lokalfürst erweisen Amun, vermutlich dem in Gaza verehrten und in provinzieller Weise in seinem Kultbild repräsentierten Amun, Reverenz].

Bibliographie:

Starkey/Harding 1932: 25, pl. 55:252, pl. 54:4 (Photo); Rowe 1936: no. 532; Uehlinger 1988: 15-20, Abb. 4, Tab. 1 (= Keel/Shuval/Uehlinger 1990: 14-19 mit Abb. 4 und Taf. 1, 405); Keel/Shuval/Uehlinger 1990: 14-19, Abb. 4, Taf. 1:405 (= Uehlinger 1988: 15-20 Abb. 4, Taf. 1); Keel/Uehlinger 1992: 125, Abb. 129; Noort 1994: 140, 181, Abb. 47; Keel 1994a: 31f; Mettinger 1995: 54, fig. 2:14; Keel 1995b: 129, fig. 36; Braunstein 1998: 780; Mumford 1998: 1963; Laemmel 2003: I no. 4:1m, Tab. 21, II 308, no. 936/S4, III pl. 314:936/S4; Keel 2010a: 316f, Tell el-Far˓a-Süd Nr. 675; Schroer 2011: 148f, Nr. 654.

DatensatzID:

18373

Permanenter Link:

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