Objekt:

 Skarabäus (§ 36-131), Enstatit (§ 386-390), 23 x 16 x 10 mm.

Datierung:

 15. Dyn. (1630-1522) bzw. MB IIB (1650-1550) (Schroer 2008).

Herkunft:

 Tell el-Adschul, Feld L, (Raum?) LZ20, 990“, Stratum III-II; MB IIB (1700-1522).

Sammlung:

 London, British Museum, WAA, L.1023.

Darstellung:

 Zwei falkenköpfige anthropomorphe Figuren knien sich gegenüber; ihre ‚äusseren’ Arme hängen dem Körper entlang herunter, die ‚inneren’ halten den Stengel einer Papyrusdolde? (Keel 1995: § 608); local. [Ergänzter Text von Schroer 2008: Auf einer Reihe von Skarabäen sind zwei Falkenköpfige dargestellt, die stehend oder wie bei diesem Stück kniend eine Pflanze flankieren, die wie eine Papyrusdolde oder eine stilisierte Palme aussieht. Das Motiv hat ikonographisch zum einen vorderasiatische Hintergründe. Auf altsyrischen Rollsiegeln (Schroer 2008: Nr. 325) und den Stempelsiegeln aus Palästina/Israel werden oft königliche Gestalten (verdoppelt) am stilisierten, heiligen Baum gezeigt, der die geordnete Welt symbolisiert, deren Ordnung durch das Königtum garantiert wird (vgl. Keel 1989: 252-257 mit Abb. 19-26 und unten Keel 1989: 380, 551). Der Falkenköpfige tritt hier als ägyptisierende Variante der sonst stärker vorderasiatisch geprägten Fürsten oder Könige auf. Zum anderen scheint die genuin ägyptische Tradition des doppelt dargestellten Horus (Schroer 2008: Nr. 318) beim Binden der Wappenpflanzen (zm twj) für das Motiv Pate gestanden zu haben].

Parallelen:

Tufnell 1984: no. 2787: zwei stehende Falkenköpfige an einer Blüte.

Bibliographie:

Petrie 1933: 4, pl. 3:104, pl. 5:104 (unten links, 5. Reihe, 2. von links, Photo); Williams 1970: fig. 12d; Hornung/Staehelin 1976: fig. 12d, Nr. B 78; Tufnell 1984: 137, pl. 45:2787, no. 2787; Giveon 1985: 80f, no. 60; Keel 1989: 250, Abb. 15; Keel/Keel-Leu/Schroer 1989: 250, Abb. 15, 252 (Text); Keel 1997b: 262f, Tell el-˓Ağul Nr. 472; Ben-Tor 2007: no. 7, pl. 104; Schroer 2008: 120f, Nr. 326.

DatensatzID:

19185

Permanenter Link:

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