Objekt:

 Rollsiegel, Serpentin, 29,3 x 16,3 mm.

Datierung:

 Hochstufe Akkad-Zeit (2260-2193).

Herkunft:

 Mesopotamien/Elam.

Sammlung:

 Fribourg, Sammlungen BIBEL+ORIENT, VR 1991.110; Ex-Sammlung Tabet.

Darstellung:

 Anbetungsszene vor Göttin mit Kind: Eine Göttin im Falbelgewand mit einfacher Hörnerkrone (?) hält ein Kind auf dem Schoss, das sich einem Beter im Schalgewand mit seitlicher Fransenborte und Fransensaum und mit hoch erhobenem Arm zuwendet; darüber Mondsichel. Links der Göttin hantiert eine kniende Figur im langen Faltenrock an einem Gefäss, das in einem Gestell steckt; darüber und hinter der Figur Andeutung von zwei weiteren Gefässen.

Diskussion:

 Nur auf der oben genannten Parallele Boehmer 1965: Abb. 560 und auf beiden Belegen vom Tall Muzān wendet sich das Kind von der Mutter ab. Auch der hocherhobene Arm des Beters findet sich auf dem erstgenannten Stück, nach Boehmer 1965: 98 eine späte Erscheinung innerhalb der Akkad-Zeit. Eine vergleichende Studie über die Beziehungen des Kindes zur Familie, zu Königen und Gottheiten im Alten Orient und Ägypten findet sich in Parayre 1997.

Parallelen:

Boehmer 1965: Abb. 555-560: Abb. 559 aus Ur, „Akk. III“; Boehmer 1965: Abb. 549: gleiche Konstellation vor einer Vegetationsgöttin bzw. einer Göttin mit Zweig; Buccellati/Kelly-Buccellati 1995-96: 10, 15, fig. q2, 22, figs. h1-2: Siegelabrollung - Tall Muzān.

Bibliographie:

Keel-Leu/Teissier 2004: 61f, Nr. 74; Keel/Schroer 2004: 72, Nr. 23.

DatensatzID:

261

Permanenter Link:

  https://bodo.unifr.ch/bodo/id/261