Objekt:

 Rollsiegel, Serpentin, 23,6 x 12,5 mm.

Datierung:

 Ur III (2112-2003) (nachgeschnitten).

Herkunft:

 Südmesopotamien.

Sammlung:

 Fribourg, Sammlungen BIBEL+ORIENT, VR 1981.196.

Darstellung:

 Beter vor Göttin auf zweifach gerahmtem Thron; Göttin mit einfacher Hörnerkrone und Falbelgewand, Beter mit Fransengewand bekleidet, beide erheben die Rechte. Im oberen Feld Mondsichel, hinter der Göttin hockender Affe über schreitendem Vogel, zweizeiliger Inschriftenkasten mit Adler über Skorpion.

Diskussion:

 Die Darstellung war ursprünglich dreigliedrig – später wurde die einführende Göttin in einen Beter umgewandelt und an ihrer Stelle eine Inschrift angebracht, noch später die Tiere als Füllmotive beigefügt, vgl. hierzu Fischer 1997: 114-116. Der hockende Affe ist ein typisches Füllmotiv auf Siegeln der altbabylonischen Zeit s. Hamoto 1995: 28, 39-52 und Keel-Leu/Teissier 2004: Nr. 131. Nach Fischer 1997: 124f. hat der Skorpion, der eine eindeutig weibliche Konnotation besitzt, eine ähnliche Bedeutung auf Siegeln mit einer Göttin wie der Vogel und kommt auch oft mit ihm vergesellschaftet vor, vgl. auch Keel-Leu/Teissier 2004: Nr. 96.

Bibliographie:

Keel-Leu/Teissier 2004: 85f, Nr. 103.

DatensatzID:

298

Permanenter Link:

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