Objekt:

 Figurine, Ton, 15 x 6 cm.

Datierung:

 Keramisches Neolithikum (6400-5800).

Herkunft:

 Horvat Minha, Locus 672, Graben in Stratum 2B.

Sammlung:

 Jerusalem, Israel Museum, IAA 67–684.

Darstellung:

 Die sitzende Frau stützt mit der linken Hand die linke Brust, die rechte Hand stemmt sie in die ausladende Gesäß- und Hüftpartie. Die spitze Kopfform, die pastillenartig aufgesetzten Augen mit Schlitzen, die an die Kaurimuschelaugen der neolithischen Schädel und Masken erinnern (Schroer/Keel 2005: Nr. 38), die prominente Nase und die Haltung der Beine sind typisch für weitere Fundstücke der sog. Jarmuk-Kultur südlich des Sees Gennesaret (Garfinkel 1999) und für sehr ähnliche Figürchen aus Anatolien. Der Eindruck der Üppigkeit wird durch die Technik der aneinander gefügten Tonklümpchen verstärkt. Auffällig ist das Fehlen des Mundes. Menschliche Gesichter sind bis ins Chalkolithikum zumeist «stumm».

Bibliographie:

Perrot 1967: 63-67, pl. 6b; Mellink/Filip 1974: no. 117; Perrot 1979: fig. 34; Israeli/Tadmor et al. 1986: no. 10 (farbig); Weippert 1988: 115, Abb. 2:24; Ben-Tor 1992: pl. 6 (farbig); Stern 1993: III 1050 (farbig), 1116 (farbig); Garfinkel 1995: 92f, fig. 24, pl. 10; Yizraeli-Noy 1999: 53ff, no. 39; Keel/Schroer 2004: no. 5; Schroer/Keel 2005: 80f, Nr. 24.

DatensatzID:

33438

Permanenter Link:

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