Objekt:

 Totenschädel (männlich) (männlich), 22 x 16,7 x 15,2 cm.

Datierung:

 Spätes präkeramisches Neolithikum B (7000).

Herkunft:

 Jericho, Square D I, in einer Gruppe von sieben Schädeln.

Sammlung:

 Oxford, Ashmolean Museum, 1955.565 (D 111).

Darstellung:

 Häufiger ist die Gesichtspartie des Schädels bearbeitet, was darauf hinweist, dass er aufgestellt und angeschaut wurde (vgl. Schroer/Keel 2005: 54, Abb.8). Das Bestreben dieser künstlerischen Aktivität ist, die Verstorbenen in irgendeiner Weise zu beleben, ihnen mit Ton oder Gips wieder Fleisch an die Knochen und mit Muscheln Glanz in die Augen zu stiften. Der abgebildete Schädel ist der eines Mannes (Bonogofsky 2001: Table 4.8). Der Unterkiefer wurde bei der sekundären Schädelbestattung meistens abgetrennt. Bei diesem Exemplar wurde versucht, mit Ton ein natürlicheres Aussehen des Kieferbereichs zu erzielen. Kaurimuscheln wurden als Augenersatz eingesetzt.

Parallelen:

Griffin et al. 1998: aus ˓Ēn Ġazāl in Jordanien; drei Gesichtsmasken; Salje et al. 2004: 30, Abb. 2:2: aus ˓Ēn Ġazāl in Jordanien; vgl.; Lechevallier 1978: aus Bēsāmūn in Obergaliläa; Yizraeli-Noy 1999: 137f, no. 128: aus Bēsāmūn in Obergaliläa; Yizraeli-Noy 1999: 140-145, nos. 130-133: aus Jericho; Goring-Morris 1995: figs. 8-10: aus Kĕfar ha-Ḥoreš in Untergaliläa; Yizraeli-Noy 1999: 139f, no. 129: aus Kĕfar ha-Ḥoreš in Untergaliläa; Bienert 1995: figs. 27-29: aus Syrien; Cauvin 1978: 131, fig. 33:1-2: aus Tell Ramad in Syrien; Hauptmann 1993: 31, Abb. 26: ein Kalksteinköpfchen aus Nevali Çori (südöstliche Türkei) ist einem modellierten Schädel nachgebildet; Hauptmann 1999: II 49, fig. 18: ein Kalksteinköpfchen aus Nevali Çori (südöstliche Türkei) ist einem modellierten Schädel nachgebildet; Bienert 1995: vgl. die weitgehende Funderfassung; Kenyon 1981: pl. 52a, 52a: zahlreiche Exemplare aus Jericho.

Bibliographie:

Kenyon 1981: pl. 52a (Skull D 111 Reg. 534); Yizraeli-Noy 1999: 142, 144, no. 132; Schroer/Keel 2005: 92f, Nr. 38.

DatensatzID:

33452

Permanenter Link:

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