Objekt:

 Siegelabrollung auf Tontafel, 26,7 x 4,2 cm.

Datierung:

 Protoelamitisch (3000-2750).

Herkunft:

 Susa, Akropolis.

Sammlung:

 Paris, Louvre Museum, Sb 2801.

Darstellung:

 Menschliche und übermenschliche, wirklichkeitsnahe und mythische Gestalten wechseln sowohl auf der Seite der bekämpften Größe wie auf der Seite der Chaosbezwinger. Die Siegelabrollung zeigt vermenschlichte Stier- und Löwenwesen, ein Hauptthema der proto-elamitischen Kunst, die aufrecht stehend in der typischen Haltung des «Herrn der Tiere» zwei Löwen bzw. Wildstiere bändigen. Die Komposition scheint, da einmal der Stierdämon die Löwen, einmal der Löwendämon die Stiere bezwingt, eine Art Gleichgewicht des Schreckens zu beschwören. Die Bedeutung der dreieckigen «Wappen» über den sich aufbäumenden Stieren ist nicht geklärt. Es fällt auf, dass der Stierheros frontalgesichtig, der Löwenheros aber im Profil dargestellt ist. Im Tierreich ist Frontalität das Zeichen zum Angriff. Frontalität stellt in der Kunst aber auch Nähe zum Betrachter oder zur Betrachterin her, was ebenfalls ein Hinweis auf den höheren Rang des Stierwesens gegenüber dem Löwen sein könnte.

Parallelen:

Amiet 1980: no. 591, pl. 38: ein nicht erhaltenes Rollsiegel aus Susa mit einem Löwenmenschen, der mit Pfeil und Bogen auf einen knienden Stiermenschen schießt, während ein Stiermensch mit einer Keule einen hockenden Löwen bedroht.

Bibliographie:

Scheil 1905: pl. 24; Delaporte 1920: 335, pl. 43:8; Frankfort 1939: pl. 4l; Goff 1963: fig. 276; Amiet 1966: 101, no. 56; Frankfort 1969: 34, fig. 25C; Amiet 1980: no. 585, pl. 38; Collon 1987: 25, no. 54; Keel 1992: 52, Abb. 15; Caubet 1994: 75f, no. 47; Schroer/Keel 2005: 330f, Nr. 237.

DatensatzID:

33613

Permanenter Link:

  http://www.bible-orient-museum.ch/bodo/details.php?bomid=33613