Objekt:

 Ständer, Keramik, 73 cm.

Datierung:

 FB III (2500).

Herkunft:

 Tall Chuera, Nördlich von Steinbau I, dicht unter der Oberfläche gefunden.

Sammlung:

 Damaskus, National Museum.

Darstellung:

 Vom selben Fundort wie die Siegelabrollung bei Schroer/Keel 2005: Nr. 236 stammt ein ikonographisch interessanter Keramikständer, dessen Funktion unbekannt ist. Die Rekonstruktion der drei Bildfriese, die durch fensterartige Durchbrüche in etwa quadratische Metopenfelder eingeteilt waren, zeigt oben (nur unvollständig erhalten) einen Anzu-Vogel, flankiert von Vierbeinern und den Rosetten der Inanna, unter ihm eine Schlange. In der Mitte ist der mythische Anzu in Vorderansicht zweimal dargestellt. Seinen Kopf flankieren links zwei bärtige Stiere. Unter ihm ist ein Skorpion zu sehen, ein Capride und ein nicht identifizierbares Tier. Ein mit einem Dolch bewaffneter «Herr der Tiere» im Halbrock reißt zwei Vierbeiner (Rehe?) an den Hinterläufen empor. Über einer Hand des Helden ist noch ein Vogel, vielleicht ein Falke, zu sehen. Der Anzu rechts wird von zwei Capriden flankiert und ist von den Rosetten der Göttin umgeben. Ein großer Zweig oder stilisierter Baum findet sich nicht nur im mittleren Register, sondern auch, soweit rekonstruierbar, zweimal im unteren, wo fragmentarisch ein Löwenkopf und ein Löwenleib erhalten sind.

Parallelen:

Frankfort 1935: 108, fig. 4: auf einem Keulenkopf, möglicherweise aus Esnunna, über Ziegen; Uehlinger 1995: Abb. 8: auf einem Keulenkopf, möglicherweise aus Esnunna, über Ziegen; Moortgat 1967: pl. 113: auf einem Kultgefäß des Entemena von Lagasch aus Tello; Moortgat 1967: pl. 36: vgl. den Anzu auf der Oberseite des Keulenkopfes des Mesilim von Kisch aus Tello.

Bibliographie:

Moortgat 1962: Abb. 22-26; Parrot 1970: Abb. 33; Orthmann 1990: 28, Abb. 21; Schroer/Keel 2005: 340f, Nr. 243.

DatensatzID:

33619

Permanenter Link:

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