Objekt:

 Rollsiegel (mit Kupferkappen), Steatit, 24 x 36 mm.

Datierung:

 Akkad-Zeit (2350-2150 oder 2340-2159) (Keel 1984a; Hoch-/Spätstufe [Boehmer Akkadisch III]).

Herkunft:

 Ur, Königsfriedhof, Feld-no. U.9750.

Sammlung:

 Bagdad, Iraq Museum, IM 14577.

Darstellung:

 Ea thront in einer Kammer in der Wassertiefe. Aus seiner Schulter entspringen zwei Wasserbäche, darüber sind Fische zu sehen. Rechts von Eas Unterwasserresidenz hält ein kniender Diener den «Bügelschaft», den Torpfosten des Palastes. Zwei durch Strahlen auf den Schultern als Licht- oder Sonnengott gekennzeichnete Gottheiten wenden sich grüßend dem thronenden Ea zu. Der eine, aufgrund der «Säge» in der Hand wohl als Schamasch zu identifizieren, steht auf einem geflügelten Löwen und stellt bezwingend seinen Fuß auf einen kleinen knienden Gott, der die Arme hängen lässt, also bereits besiegt ist. [Ergänzter Text von Keel 1984a: Der klein dargestellte, kniende Gott, der das Monstrum hält, dürfte Ninurta sein.] In derselben kriegerisch-triumphalistischen Pose wie Schamasch ersteigt sein Kollege den Berg mit dem Himmelstor, um Ea zu grüßen. [Ergänzter Text von Keel 1984a: Dieser Gott dürfte Eas Sohn Marduk sein (Frankfort 1965: 102f)] Kampf, Sieg über bedrohliche Elemente wie den Löwen und Hierarchie sind die impliziten Themen der komplexen Szene. Vielleicht erhoffte sich der Siegelbesitzer oder die Siegelbesitzerin von der Darstellung dieses Gleichgewichts der Mächte Schutz und Stabilität in allen Lebenslagen.

Parallelen:

Boehmer 1965: Abb. 489, Taf. 41; Boehmer 1965: Abb. 500-501, 518, Taf. 42, 44: Ea in einem Unterwasserpalast; Boehmer 1965: Taf. 42-44: Siegel mit dem thronenden Wassergott.

Bibliographie:

Legrain 1934: no. 364; Frankfort 1939: pl. 18k; Pritchard 1954: no. 684; Parrot 1962a: Abb. 240; Boehmer 1965: Abb. 488, pl. 41; Barrelet 1970a: 233, Anm. 3; Keel 1984a: Nr. 43; Keel 1996c: Abb. 43; Keel/Schroer 2002: 46, Abb. 11; Schroer/Keel 2005: 348f, Nr. 249; Frankfort ²1969: Abb. 52.

DatensatzID:

33625

Permanenter Link:

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