Objekt:

 Rollsiegel, Hämatit (§ 357-360), 10 x 26 mm.

Datierung:

 Altsyrische Zeit (1720-1600) (nachklassische Periode).

Herkunft:

 Syrien, aus dem Handel/Nordmesopotamien, aus dem Handel.

Sammlung:

 Oxford, Ashmolean Museum.

Darstellung:

 Ein Fürst im Breitsaumgewand mit der hohen syrischen Kappe bringt einer Göttin mit Zylinderhut einen (klein dargestellten) Gefangenen, den er am Schopf vor sich herführt. In der anderen Hand hält der Fürst eine Keule. Die ganze Szene ist als Widmung zu deuten: der Herrscher bringt der Göttin den Gefangenen als Geschenk dar (Keel 1974: 147‑151). Zwischen dem Fürsten und der Göttin ist in Frontaldarstellung ein weiblicher Kopf mit Lockenfrisur eingezeichnet (Schroer 1989: 174‑185). Hinter dem Fürsten folgt ein Gott im Wulstsaummantel mit einem Gefäß in der Hand. Auffällig ist sein Hörnerhelm, der zuoberst mit einer Mondsichel bekrönt ist. Es könnte sich um eine der sehr seltenen Darstellungen des Mondgottes Sîn handeln (Collon 1987: 167). In der Nebenszene sind zwei antithetische Keruben und darunter, getrennt durch zwei Blüten, zwei Tänzer in spielerisch‑kämpferischer Pose mit wehenden Röcken zu sehen.

Parallelen:

Eisen 1940: no. 160; Teissier 1984: no. 455: = Keel 1996a: Abb.29; Keel 1996a: Abb. 29, 30: = Teissier 1984: no. 455.

Bibliographie:

Frankfort 1939: pl. 44n; Buchanan 1966: no. 871; el-Safadi 1974: Abb. 156; Keel 1974: Abb. 67; Orthmann 1975: 491, Nr. 432d; Winter 1983: Abb. 431; Collon 1987: no. 770; Eder 1995: 239, Dok. 103; Teissier 1996: no. 200; Schroer 2008: 278f, Nr. 517.

DatensatzID:

33817

Permanenter Link:

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