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Objekt: Rollsiegel, Stein, 42 x 25 mm.
Datierung: Frühstufe Akkad-Zeit-Hochstufe Akkad-Zeit (2340-2193) bzw. Frühstufe Akkad-Zeit-Späte Akkad-Zeit (2340-2159) ( Schroer/Keel 2005).
Schroer/Keel 2005: Schroer S./Keel O., 2005, Die Ikonographie Palästinas/Israels und der Alte Orient. Eine Religionsgeschichte in Bildern. Band 1. Vom ausgehenden Mesolithikum bis zur Frühbronzezeit, Fribourg.
Herkunft: Mesopotamien/Elam.
Sammlung: Chicago, Oriental Institute, A 27903.
Darstellung: Die mesopotamische Göttin Ischtar hat viele Aspekte. Dieses Rollsiegel zeigt sie als kriegerisch gewalttätig. [Ergänzter Text von Keel/Schroer 2004: ... (Colbow 1992). Sie trägt nicht nur eine mehrfache Hörnerkrone und Flügel, die ihre Macht betonen ...] Keulen und Äxte treten aus ihren Schultern hervor. Die gesenkte Linke fasst eine Krummaxt. Mit der Rechten hält sie einen brüllenden Löwen im Zaum, auf den sie in Siegerpose einen Fuß setzt. Vier lange Locken [ergänzter Text von Keel/Schroer 2004: Ihre erotisch faszinierende Seite betonen zwei lange Locken, die sich über ihre Flügel ausbreiten und zwei weitere, die senkrecht auf ihren Busen fallen.] und das aus dem Kleid hervortretende nackte Bein verleihen ihr einen erotischen Zug. Die Flügel und der achtstrahlige Stern stellen ihre uranische Seite dar. [Ergänzter Text von Keel/Schroer 2004: Eine verehrende Göttin grüsst Ischtar ehrfurchtsvoll. Der Verehrer, der laut Inschrift das Siegel der Göttin weiht, hat sich nicht ins Bild sezten lassen. Vielleicht war es ihm zu gefährlich, in effigie, der ungestümen Göttin gegenüber zu stehen. Über der Szene steht ein Stern, das Begleitsymbol der Ischtar].
Keel/Schroer 2004: Keel O./Schroer S., 2004, ²2006, ³2010, Eva - Mutter alles Lebendigen. Frauen- und Göttinnenidole aus dem Alten Orient, Freiburg Schweiz.
Parallelen: Boehmer 1965: Abb. 383-389, Taf. 32, 32, 32: zu Ischtar auf Löwe(n) thronend.
Boehmer 1965: Boehmer R.M., 1965, Die Entwicklung der Glyptik während der Akkad-Zeit (Untersuchungen zur Assyriologie und vorderasiatischen Archäologie 4), Berlin.
Bibliographie: Groenewegen-Frankfort 1951: pl. 63c; Pritchard 1954: no. 526; Barrelet 1955: pl. 21:4; Boehmer 1965: Abb. 382, Taf. 32; Keel 1974: 36, 42, 163, Abb. 3; Wolkstein/Kramer 1982; Winter 1983: Abb. 184; Keel 1994: Abb. 3; Keel/Schroer 2004: Nr. 24; Schroer/Keel 2005: 352f, Nr. 258; Keel 2008: 88, Nr. 106.
Barrelet 1955: Barrelet M.-T., 1955, Les déesses armées et ailées: Syria 32, 222-260.
Boehmer 1965: Boehmer R.M., 1965, Die Entwicklung der Glyptik während der Akkad-Zeit (Untersuchungen zur Assyriologie und vorderasiatischen Archäologie 4), Berlin.
Groenewegen-Frankfort 1951: Groenewegen-Frankfort H.A., 1951, Arrest and Movement. An Essay on Space and Time in the Representational Art of the Ancient Near East, London.
Keel 1974: Keel O., 1974, Wirkmächtige Siegeszeichen im Alten Testament. Ikonographische Studien zu Jos 8,18-26; Ex 17,8-13; 2 Kön 13,14-19 und 1 Kön 22,11 (OBO 5), Freiburg Schweiz/Göttingen.
Keel 1994: Keel O., 1994, Studien zu den Stempelsiegeln aus Palästina/Israel IV. Mit Registern zu den Bänden I-IV (OBO 135), Freiburg Schweiz/Göttingen.
Keel 2008: Keel O., 2008, Gott weiblich. Eine verborgene Seite des biblischen Gottes, Gütersloh.
Keel/Schroer 2004: Keel O./Schroer S., 2004, ²2006, ³2010, Eva - Mutter alles Lebendigen. Frauen- und Göttinnenidole aus dem Alten Orient, Freiburg Schweiz.
Pritchard 1954: Pritchard J.B., 1954, ²1969, The Ancient Near East in Pictures Relating to the Old Testament, Princeton.
Schroer/Keel 2005: Schroer S./Keel O., 2005, Die Ikonographie Palästinas/Israels und der Alte Orient. Eine Religionsgeschichte in Bildern. Band 1. Vom ausgehenden Mesolithikum bis zur Frühbronzezeit, Fribourg.
Winter 1983: Winter U., 1983, ²1987, Frau und Göttin. Exegetische und ikonographische Studien zum weiblichen Gottesbild im Alten Israel und in dessen Umwelt (OBO 53), Freiburg Schweiz/Göttingen.
Wolkstein/Kramer 1982: Wolkstein D./Kramer S.N., 1982, The Oriental Institute Museum: Highlights from the Collection. Inanna: Queen of Heaven, New York.
DatensatzID: 34675
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