Objekt:

 Rollsiegel, Jasopal, 33,3 x 15,7 mm.

Datierung:

 Neuassyrische Zeit (Ende 8./frühes 7. Jh.).

Herkunft:

 Assyrien.

Sammlung:

 Fribourg, Sammlungen BIBEL+ORIENT, VR 1991.58; Ex-Sammlung Tabet.

Darstellung:

 Adorationsszene vor thronender Gottheit, zweifigurig [ergänzter Text von Staubli 2003: Nr. 81: Eunuchensiegel]: Eine bartlose Beterfigur erhebt beide Hände vor einer bärtigen, thronenden Gottheit [ergänzter Text von Staubli 2003: Nr. 81: segnender Mondgott]. Letztere erhebt die eine Hand zum Gruss, die andere hält sie nach vorn gestreckt; sie ist mit einer Hörnerkrone und dem gleichen langen glatten Gewand wie die Beterfigur bekleidet. Zwischen beiden eine Mondstandarte mit Troddeln auf einem Sockel; Flügelsonne über Siebengestirn, Raute und Fisch als Szenentrenner; Randleiste.

Diskussion:

 Möglicherweise ist das Siegel mit der Feile statt dem Schleifrad gearbeitet worden, da die drei einzigen senkrechten Linien über die Grundlinie hinaus bis zum unteren Siegelrand hin gezogen sind. Die Armhaltung der Beterfigur ist babylonisch. Zum Thema s. Keel-Leu/Teissier 2004: Nr. 209, 210. Flügelsonnen mit quer geschnittenen Schwanzfedern werden von Collon 2001b: 82 ins späte 8. und 7. Jh. datiert.

Parallelen:

Herbordt 1992: Taf. 2:9, 4:4: Thema und Technik, Taf. 4:4 nur Beter mit gleicher Armhaltung und Mondstandarte erhalten- Taf. 2:9 Ninive, datiert 667a, Taf. 4:4 Ninive, datiert 692a.

Bibliographie:

Staubli 2003: 80, Nr. 81; Keel-Leu/Teissier 2004: 215, Nr. 239.

DatensatzID:

540

Permanenter Link:

  https://bodo.unifr.ch/bodo/id/540