Objekt:

 Menschengesicht-Skarabäus (§ 164-168), Steatit, 16,5 x 22 x 9 mm.

Datierung:

 15. Dyn. (1648-1536) oder früher.

Herkunft:

 Palästina/Israel, aus dem Handel/Ägypten, aus dem Handel.

Sammlung:

 Fribourg, Sammlungen BIBEL+ORIENT, ÄS 1983.2190; Ex-Sammlung Matouk.

Darstellung:

 Die Unterseite eines Skarabäus zeigt eine Verehrungsszene. Auf einem Sockel liegt das Kultbild eines Krokodils. Vor ihm kniet eine Verehrerin, die mit einem Rock bekleidet ist. Sie spendet der Gottheit, wahrscheinlich Sobek, eine nicht genau identifizierbare Gabe über einem Räucheraltar oder einer Opferschale. Kniende, häufig mit Röcken bekleidete VerehrerInnen dieses Typs (Schroer 2008: Nr. 302, 380, 406, 418, 421, 433, 487, 488), stammen nicht aus dem ägyptischen Motivrepertoire, weshalb eine Herkunft des Siegelamuletts aus Palästina/Israel denkbar ist. In jedem Fall bezeugt die Verehrungsszene den engen Kontakt zwischen ägyptischen und kanaanäischen religiösen Vorstellungen und Konventionen. Wie das Nilpferd ist auch das Krokodil in Ägypten in seiner Bedeutung ambivalent. Während es einerseits als Repräsentant göttlicher Macht verehrt werden oder als unheilabwehrendes Symbol die TrägerInnen von Siegeln und die BesitzerInnen von Zauberstäben schützen kann, verkörpert es andererseits (Schroer 2008: Nr. 349) vor allem in späterer Zeit das Chaos und das Böse, das durch den Gott (Horus) oder seinen königlichen Stellvertreter besiegt werden muss (Keel/Uehlinger 2001: 478f).

Parallelen:

Petrie 1917: no. 42, pl. 68R.

Bibliographie:

Matouk 1977: 147, 394, no. 1101; Schroer 1987: 73, 520, Abb. 31; Keel et al. 1990: 178f, fig. 13; Keel/Uehlinger 1996: 75, Abb. 96a; Schroer 2008: 126f, Nr. 335.

DatensatzID:

8184

Permanenter Link:

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