|
|
Objekt: Skarabäus ( § 36-131), Enstatit ( § 386-390), 17 x 13 x 9 mm.
Datierung: Hatschepsut (1479-1458).
Herkunft: Ägypten.
Sammlung: Fribourg, Sammlungen BIBEL+ORIENT, ÄS 1983.238.
Darstellung: Der Thronname Hatschepsuts Ma˓at-ka-re˓ «Rechte Ordnung und Lebenskraft (ist) der Sonnengott» oder «Die Maat (im Sinne des gerechten Opfers) ist der Ka (Lebenssubstanz) des Re (Sonnenlauf)» (nach Assmann 1990:189) oder «Diejenige, die Maat ist für die Lebenskraft des Re.» (nach Beckerath 1999: 24f) steht zweimal, einmal ohne Kartusche, einmal in die Kartusche eingeschlossen. Unter dem Namen ohne Kartusche steht als Beischrift «Die gute Gottheit», ein Titel für das im Pharao inkarnierte, zugängliche Göttliche ( Lichtheim 1997: 22f); hinter der Kartusche der Zusatz «Mit (göttlichem) Leben begabt».
Assmann 1990: Assmann J., 1990, Ma˓at. Gerechtigkeit und Unsterblichkeit im Alten Ägypten, München.
Beckerath 1999: Beckerath von J., ²1999, Handbuch der ägyptischen Königsnamen (MÄSt 49), Mainz.
Lichtheim 1997: Lichtheim M., 1997, Moral values in Ancient Egypt (OBO 155), Freiburg Schweiz/Göttingen.
von Beckerath 1999: von Beckerath J., 1999, Handbuch der ägyptischen Königsnamen (MÄS 49), Mainz.
Diskussion: Ma˓at heißt in Ägypten die göttliche Kraft, die sich in jeder Art rechter Ordnung von der kosmischen Ordnung des Alls über die rechte Ordnung und Gerechtigkeit in allen menschlichen Verhältnissen bis zur rechten Ordnung beim Totengericht ( Keel/Schroer 2004: Nr. 139) manifestiert. Sie wird als sitzende Frau mit einer Straußenfeder auf dem Kopf dargestellt, manchmal auch durch eine Straußenfeder allein. Sie erscheint als Element vieler Königsnamen und ist eng mit dem Sonnengott verbunden. Sie gilt als seine Tochter. Das Konzept der Ma˓at ist eng mit dem der biblischen «Weisheit» (hebr. chokmah) verwandt ( Keel 1974; Schroer 1996). [Ergänzter Text von Keel 2008: 53: Hatschepsut und eine Reihe wichtiger Könige der 18. und 19. Dynastie haben in ihrem Thronnamen, den sie bei der Thronbesteigung annahmen, die Göttin Maat. Man kann den Thronnamen als eine Art Regierungsdevise verstehen. Die der Hatschepsut heißt: Maat-ka-re «Maat ist die Lebenskraft des Sonnengottes». Gemeint ist wohl, dass die Königin die rechte Ordnung duchsetzen will, weil nur so der lebensnotwendige Lauf der Sonne gesichert ist.].
Keel 1974: Keel O., 1974, Wirkmächtige Siegeszeichen im Alten Testament. Ikonographische Studien zu Jos 8,18-26; Ex 17,8-13; 2 Kön 13,14-19 und 1 Kön 22,11 (OBO 5), Freiburg Schweiz/Göttingen.
Keel 2008: Keel O., 2008, Gott weiblich. Eine verborgene Seite des biblischen Gottes, Gütersloh.
Keel/Schroer 2004: Keel O./Schroer S., 2004, ²2006, ³2010, Eva - Mutter alles Lebendigen. Frauen- und Göttinnenidole aus dem Alten Orient, Freiburg Schweiz.
Schroer 1996: Schroer S., 1996, Die Weisheit hat ihr Haus gebaut. Studien zur Gestalt der Sophia in den biblischen Schriften, Mainz.
Parallelen: Jaeger 1982: 258-260, § 1556-1566.
Jaeger 1982: Jaeger B., 1982, Essai de classification et datation des scarabées Menkhéperrê (OBO.SA 2), Fribourg Schweiz/Göttingen.
Bibliographie: Matouk 1971: 209, Nr. 241; Keel/Schroer 2004: 160f, Nr. 136; Keel 2008: 53, Nr. 51.
Keel 2008: Keel O., 2008, Gott weiblich. Eine verborgene Seite des biblischen Gottes, Gütersloh.
Keel/Schroer 2004: Keel O./Schroer S., 2004, ²2006, ³2010, Eva - Mutter alles Lebendigen. Frauen- und Göttinnenidole aus dem Alten Orient, Freiburg Schweiz.
Matouk 1971: Matouk F.S., 1971, Corpus du Scarabée Egyptien. Vol. I: Les scarabées royaux, Beyrouth.
DatensatzID: 835
Permanenter Link:
https://bodo.unifr.ch/bodo/id/835
|