Objekt:

 Skarabäus (§ 36-131), Enstatit (§ 386-390), 18 x 13 x 8 mm.

Datierung:

 Ramses II. (1279-1213).

Herkunft:

 Ägypten.

Sammlung:

 Fribourg, Sammlung Keel, ÄS 2003.35.

Darstellung:

 In der oberen Hälfte ist ein Dschedpfeiler eingraviert, ein Symbol des Osiris, des Gottes der Unterwelt und der Nacht. Der Pfeiler wird von einer Sonnenscheibe mit zwei Kobraschlangen gekrönt. Der Sonnenaspekt wird noch durch den links hockenden falkenköpfigen Sonnengott und den rechts hockenden Atum, die Ur- und Vollendungsform des Sonnengottes, betont. Die Komposition evoziert die Gesamtheit des Göttlichen in seiner Komplementarität von Ober- und Unterwelt, von Tag und Nacht. In der unteren Hälfte sitzt die Ma˓at neben der Waage des Totengerichts und evoziert so die Richtigkeit des Urteils, das Unsterblichkeit in Form der Aufnahme in den ewigen Zyklus von Tag und Nacht bedeutet.

Diskussion:

 Ma˓at heißt in Ägypten die göttliche Kraft, die sich in jeder Art rechter Ordnung von der kosmischen Ordnung des Alls über die rechte Ordnung und Gerechtigkeit in allen menschlichen Verhältnissen bis zur rechten Ordnung beim Totengericht (Keel/Schroer 2004: Nr. 139) manifestiert. Sie wird als sitzende Frau mit einer Straußenfeder auf dem Kopf dargestellt, manchmal auch durch eine Straußenfeder allein. Sie erscheint als Element vieler Königsnamen und ist eng mit dem Sonnengott verbunden. Sie gilt als seine Tochter. Das Konzept der Ma˓at ist eng mit dem der biblischen «Weisheit» (hebr. chokmah) verwandt (Keel 1974; Schroer 1996).

Parallelen:

Seeber 1976: 67-83, 139-147: zu Waage und Ma˓at beim Totengericht; Loud 1948: pl. 152, 180: zur oberen Hälfte.

Bibliographie:

Keel/Schroer 2004: 160f, Nr. 139.

DatensatzID:

838

Permanenter Link:

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