Objekt:

 Skarabäus (§ 36-131), 10,1 x 8 x 4,2 mm.

Datierung:

 26. Dyn. (664-525).

Herkunft:

 Ägypten.

Sammlung:

 Fribourg, Sammlungen BIBEL+ORIENT, ÄS 1983.3111; Ex-Sammlung Matouk.

Darstellung:

 Der winzige, sorgfältig geschnittene Käfer, bei dem besonders die sechs Beine deutlich herausgearbeitet sind, ist typisch für die 26. Dynastie, die oft Formen der älteren 18. Dynastie nachahmt. Auf der Basis des Skarabäus ist ein schreitender Ibis eingraviert (vgl. Keel/Staubli 2001: Nr. 85), vor dem eine weibliche Gestalt hockt, die eine Straussenfeder auf dem Kopf trägt.

Diskussion:

 Ihr (weibliche Gestalt) ägyptischer Name ist Ma˓at, ein Begriff, der mit «Gerechtigkeit, Wahrheit, Weltordnung, Recht, Schuldlosigkeit» wiederzugeben ist. Die ägyptische Ma˓at entspricht auf weite Strecken der hebräischen Chokmah «Weisheit, Weltordnung, Richtigkeit». Beide werden als junge attraktive Frauen personifiziert. Die ägyptische Kultur sieht die Ma˓at eng mit Thot, dem Schreiber und Boten der Götter verbunden (vgl. Keel/Staubli 2001: Kat. 84). Im biblischen Buch Ijob weist Gott auf den Ibis (Thot) als Künder der Nilüberschwemmung hin und demonstriert damit den von Ijob angefochtenen geordneten Charakter der Welt. Die Erde wird nicht nur, z. B. durch die Nilüberschwemmung, bewässert, sondern diese Bewässerung wird auch noch rechtzeitig angekündigt und so als geplante, weise Ordnung sichtbar (Ijob 38,36). Othmar Keel.

Parallelen:

Brunner-Traut/Brunner/Zick-Nissen 1984: 34, Nr. 20, Nr. 36: Nicht Skarabäen, aber Bronzen kombinieren Ibis und Ma˓at, Kestner Museum Hannover.

Bibliographie:

Matouk 1977: 392, no. 989; Keel/Staubli 2001: 88, Nr. 86.

DatensatzID:

9133

Permanenter Link:

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