Objekt:

 Skaraboid, Typ IV (§ 138), Marmor, 12,8 x 12,3 x 6,8 mm.

Datierung:

 EZ IIC (7.-6. Jh.).

Herkunft:

 Buseira, Area B, Square VI, Locus 3.2 (Oberflächenschicht), Nr. 667.

Sammlung:

 Amman, Jordan Archaeological Museum, J 16307.

Darstellung:

 Drei Doppellinien teilen die Siegelfläche in vier Register; oberstes Register: eine Reihe tropfenförmiger Gebilde; die Elemente im 2. und 4. Register scheinen auf den ersten Blick mehr oder weniger gleich zu sein; ein Abdruck zeigt unter starker Vergrösserung jedoch, dass der Graveur äusserst kompetent unterschiedliche Zeichen graviert hat; im 2. Register bestehen die Zeichen Nr. 1, 2, 4 und 5 (auf dem Siegel von links beginnend gezählt) aus drei vertikalen Strichen, die auf der Doppellinie aufruhen; darüber ist ein linear graviertes horizontales Rechteck, auf dem oben ein Halbkreis platziert ist; im Unterschied dazu fehlt den ersten beiden Zeichen im 4. Register das horizontale Rechteck - der Halbkreis ruht direkt auf den drei vertikalen Strichen; diese sechs Zeichen gleichen stark jenen von Eggler/Keel 2006: Buseira Nr. 2; eine unserem Siegel nahe stehende Bulle aus Lachisch, die aus Level III (760-700) stammt (Tufnell et al. 1953: pl. 45:166), weist im 1. Register (das abschliessende Feld oben nicht mitgezählt) und evtl. auch teilweise im 3. Register die gleichen Zeichen auf; zu finden ist das Zeichen auch über dem Rücken eines Capriden bei Buchanan/Moorey 1988: no. 327; weiter vgl. die Umrandungsdekoration von Eggler/Keel 2006: ˓Amman Nr. 51, die ähnliche Zeichen, wenn auch nicht identische aufweist; das 3. Zeichen im 2. Register unseres Siegels unterscheidet sich deutlich von den bis jetzt besprochenen; wahrscheinlich handelt es sich um einen stark abstrahierten Falken (Hinweis B. Sass; man vgl. z.B. mit Eggler/Keel 2006: Tall Deir ˓Alla Nr. 7); die drei auf der Doppellinie aufruhenden Striche sind nicht exakt vertikal graviert; zwei sind leicht nach links gerichtet, der rechte deutlich nach rechts; während bei den vorher diskutierten Zeichen aus Register Nr. 2 über den drei vertikalen Strichen ein linear graviertes Rechteck plaziert ist, findet sich hier ein mehr oder weniger rechteckiges Element, das flächig graviert ist; auf diesem ruht nun nicht ein Halbkreis, sondern ein leicht nach rechts geneigtes Oval mit einem nach links weisenden Spitz an der linken oberen Biegung; das Zeichen ganz rechts im 2. Register ist, wenn man das Geschick des Graveurs in Betracht zieht, nicht einfach ein missratenes Zeichen; es ist ein schmales Dreieck mit drei Querstrichen; an der Spitze des Dreiecks weist ein kleiner horizontaler Strich zur Umrandungslinie; vier identische Zeichen dieses Typs befinden sich auf einer unveröffentlichten ovalen Platte, Typ III, aus Ḥorvat ˓Uza (Reg. Nr. 2282); man vgl. auch Eggler/Keel 2006: ˓Amman Nr. 51; ohne die kleine Linie an der Dreieckspitze findet sich dieses Element auch bei Keel 1997b: Aroër Nr. 2; Tel Malḥata: Beit-Arieh 1994: 111, pl. 127 = Beit-Arieh 1995: 128f = Beit-Arieh 1998: 36 (ein Siegel, das fast identisch mit dem oben erwähnten Stück bei Buchanan/Moore ist) und einem unveröffentlichten Siegel, ebenfalls aus Tel Malḥata (Reg. no. 1423); möglicherweise besteht auch eine Verbindung zum letzten Zeichen des Mittelregisters von Eggler/Keel 2006: Karak Nr. 2; als einzige Zeichen der Register Nr. 2, 4. haben die beiden rechten Zeichen im 4. Register einen horizontalen Abschluss; zieht man das Geschick in Betracht, mit dem dieses Siegel graviert wurde, ist wohl auszuschliessen, dass aus Platzmangel kein Halbkreis über den drei vertikalen Strichen der beiden rechten Zeichen im 4. Register zu finden ist; das ganze rechte Zeichen im 4. Register zeigt nur drei vertikale Striche mit einer abschliessenden Horizontalen; das Zeichen daneben besteht aus drei vertikalen Strichen, die auf halber Höhe von einer horizontalen Linie geschnitten werden; der mittlere der drei vertikalen Strich ist leicht höher als die beiden anderen und hat einen schirmähnlichen oberen Abschluss; die beiden äusseren Striche enden oben mit einem kleinen Kreis; obwohl eine gewisse Ähnlichkeit der Zeichen im 4. Register unseres Siegels mit jenen von Eggler/Keel 2006: Buseira Nr. 7 besteht, sind sie nicht identisch; 3. Register: sanduhrförmige Gebilde, die möglicherweise die Hieroglyphe z (Keel 1995: § 465) darstellen könnten (so Bosshard-Nepustil/Morenz 2000: 8 mit Hinweis auf Avigad/Sass 1997: nos. 938, 1092, 1101), alternieren mit Ovalen (stilisierte Kartuschen?); strukturmässig gehört unser Siegel auf der einen Seite zur Gruppe von Siegeln, deren Basis durch Linien in drei oder vier Felder geteilt sind, die aneinandergereihte abstrakte oder figurative Elemente enthalten (vgl. Avigad/Sass 1997: no. 820 und Eggler/Keel 2006: Tall al-˓Umeiri Nr. 10 mit Parallelen); das dreieckig gestaltete Zeichen weist jedoch auch auf eine Verbindung zu Siegeln aus Ḥorvat ˓Uza hin (man vgl. in diesem Zusammenhang auch die Parallelen von Eggler/Keel 2006: Tall Dschawa Nr. 3 zu einem weiteren Siegel aus Ḥorvat ˓Uza).

Bibliographie:

Puech 1977: pl. 4D; Sedman 2000: 244, pl. 95a; Millard 2002: 435, pl. 11:16; Eggler/Keel 2006: 106f, Buseira Nr. 9.

DatensatzID:

12408

Permanenter Link:

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