Objekt:

 Rechteckige Platte, Typ II (§ 218, 220-224), Enstatit (§ 386-390).

Datierung:

 Ramses II.-Ramses III. (1279-1156).

Herkunft:

 Tel Eschtori, Oberflächenfund.

Sammlung:

 unbekannt.

Darstellung:

 Seite A: In waagrechter Anordnung liegender Widdersphinx (Keel 1995: § 552) mit Krone aus waagrechten Widderhörnern, Sonnenscheibe, Doppelfeder und zwei nach aussen gerichteten Uräen; vor dem Widdersphinx scheint eine hockende Maat (Keel 1995: § 456) gemeint zu sein; die Straussenfeder sitzt dann allerdings verkehrt auf dem Kopf; die beiden schwach gekrümmten Linien vor der Feder könnten ein rudimentäres nb twj „Herr der Beiden Länder“ meinen (vgl. Keel 2010a: Tell el-Far˓a-Süd Nr. 138, 198, 291 Seite B), das in diesem Kontext allerdings ungewöhnlich wäre; über dem Rücken des Widdersphinx Falke mit schützend ausgebreiteten Flügeln; darunter t (Keel 1995: § 463); häufig ist vor dem Widdersphinx ein hockender Falkenköpfiger und hinter ihm ein Uräus mit schützend ausgebreiteten Flügeln zu sehen, so z.B. bei Keel 2010: Bet-Schean Nr. 129, 228; Keel 2010: Bet-Schemesch Nr. 110, alle drei mit Parallelen; seltener ist die gleiche Komposition mit einer hockenden Maat statt des Falkenköpfigen, so z.B. Keel 1997b: Tell el-˓Aǧul Nr. 1226; Keel 1997b: Aschkelon Nr. 82; ebenfalls häufig ist der Widdersphinx mit hockender Maat vor ihm und dem Namen des Amun über seinem Rücken, so z.B. Keel 1997b: Akko Nr. 15; Keel 2010: Bet-Schemesch Nr. 111 mit Parallelen; der Widdersphinx mit Falke über dem Rücken, wie er auf dem vorliegenden Stück zu sehen ist, ist selten; vgl. dazu Keel 2010: Bet-Schemesch Nr. 181; Eggler/Keel 2006: Tall as-Sa˓idiya Nr. 1; der Falke findet sich hingegen gelegentlich bei dem menschenköpfigen Königssphinx; so z.B. Keel 1997b: Tell el-˓Aǧul Nr. 240; Keel 2010a: Tell el-Far˓a-Süd Nr. 572; Seite B: Stehender Ptah mit ws-Zepter (Keel 1995: § 463) in einem Schrein (oben angedeutet); davor zwei Ba-Vögel mit Sonnenscheibe, jeder auf einem ḏd-Pfeiler (Keel 1995: § 451); der Ba-Vogel links scheint einen zeremoniellen Bart zu tragen vgl. Keel 2010: Der el-Balah Nr. 1, der rechts nicht, vgl. Keel 2010: Bet-Schean Nr. 48 mit Parallelen und Literatur zur Deutung.

Bibliographie:

Zori 1962: 171, pl. 19:4-5; Keel 2006: n. 86; Keel 2010: 594f, Tel Eschtori Nr. 1; IDD: Ptah Nr. 9.

DatensatzID:

19094

Permanenter Link:

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