Objekt:

 Siegelabdruck auf Bulle (?) (§ 298) (auf der rechten Seite ist bei dem vorliegenden Abdruck und bei Wadi ed-Dalije Nr. 61 noch der Abdruck des Ansatzes des Rings sichtbar), Ton (§ 402), 9 x 14 mm.

Datierung:

 Späte persische Zeit (375-335).

Herkunft:

 Wadi ed-Dalije, Ankauf; die Bulle versiegelte zusammen mit Keel 2010: Wadi ed-Dalije Nr. 54 den Samaria Papyrus 14 (Miete/Verkauf eines Lagerraumes; ohne Datum).

Sammlung:

 Jerusalem, storeroom of organic materials of the IAA, Inventory no. Nr. 762.

Darstellung:

 In waagrechter Anordnung zwei geflügelte Sphingen, die in Wächterstellung auf den Hinterbeinen hocken, die Vorderbeine aufgestellt, den Schwanz gerade aufgerichtet; der Kopf ist der des persischen königlichen Helden mit Bart, im Nacken geknotetem Haupthaar und der persischen Zinnenkrone (griechisch kídaris oder kítaris; dazu Koch 1992: 212-214); zwischen den beiden königlichen Wächtern eine nach links gerichtete Gestalt mit kurzem Schurz oder kurzer Tunica und flacher Kopftracht; die Knie sind leicht eingeknickt, die ‚vordere‘ rechte Hand ist verehrend? erhoben, die ‚hintere‘ linke schräg nach unten gestreckt; die Interpretation von Leith (1997: 221f), es handle sich hier um eine Variante des Motivs „Persian hero battling flanking animals“ ist von ihr selbst als „rather bizarre“ empfunden worden; Uehlinger (1999: 163) hat mit Recht darauf hingewiesen, dass es wenig wahrscheinlich sei, dass der persische Held die königlichen Sphingen bekämpfe; diese sind denn auch nicht, wie das auf den „Herr der Tiere-“ (Keel 2010: Wadi ed-Dalije Nr. 51, 52, 53, 54) und den „Königlicher Held im Kampf mit einem Mischwesen-Szenen“ (Keel 2010: Wadi ed-Dalije Nr. 55, 56) zu sehen ist, auf den Hinterbeinen aufgerichtet, sondern in Wächterpose; die beiden einander gegenüberliegenden königlichen Sphingen, die auch auf Keel 2010: Wadi ed-Dalije Nr. 64, 65, 66, 67 erscheinen, sind als Wächtersphingen zu verstehen; in den sehr ähnlichen Kompositionen Keel 2010: Wadi ed-Dalije Nr. 48, 50, 68 bewachen sie schützend eine Pflanze; im vorliegenden Fall ist die von den königlichen Sphingen beschützte Grösse die menschliche Figur zwischen beiden Sphingen, die wahrscheinlich den Siegelbesitzer darstellt; Punktumrandung; geflügelte Sphingen mit dem Kopf des persischen Helden sind auch auf samarischen Münzen zu finden (Meshorer/Qedar 1999: nos. 24-29).

Bibliographie:

Cross 1974: 29, pl. 63j; Leith 1997: 220-223, pl. 19:WD 3A (43.919); Uehlinger 1999: 162-166, fig. 17; Keel 2010: 372f, Wadi ed-Dalije Nr. 57.

DatensatzID:

27891

Permanenter Link:

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