Objekt:

 Siegelabrollung (auf Keramikscherbe), Ton, 16 x 10,7 cm.

Datierung:

 FB III (2700-2300).

Herkunft:

 Chirbat az-Zaraqon, Feld-no. HZ 93–166.

Sammlung:

 Tübingen, Biblisch-Archäologisches Institut.

Darstellung:

 Ein einzigartiger Rollsiegelabdruck aus H. ez-Zeraqun in Jordanien unterstützt die obige Interpretation der Stele von Arad im Sinn einer erotischen Szene. Die Abrollung zeigt einen Mann und eine Frau beim Koitus a posteriori. Auffällig sind auch bei dieser Kopulationsszene die großen Hände mit gespreizten Fingern. Der stehende Mann und die nach vorn gebeugte Frau mit langem Haarschopf bilden, wenn auch weniger schematisiert als bei Schroer/Keel 2005: Nr. 208, eine ähnliche Komposition aus horizontaler und vertikaler Linienführung. Links neben dem Mann ist eine Leier zu sehen (Schroer/Keel 2005: Nr. 202, 203, 217), darunter ein Capride. Mit der Leier wird auf das erotische Ambiente der Musik- und Bankettszenen angespielt. Der Capride deutet vielleicht die Aura der Göttin an. Weitere fragmentarische Abrollungen ähnlicher Siegel stammen vom selben Fundort.

Parallelen:

Winter 1983: Abb. 364: ein viel späteres zyprisches Rollsiegel (1500–1200) zeigt eine sehr ähnliche Koitusszene, bei der Mann und Frau ebenfalls Hände mit überdimensionalen, gespreizten Fingern emporheben; Tobler 1950: no. 86, pl. 163: Koitusdarstellungen sind auf Siegelabdrücken vom Tepe Gaura anzutreffen; Goff 1963: figs. 513-514: Koitusdarstellungen sind auf Siegelabdrücken vom Tepe Gaura anzutreffen.

Bibliographie:

Schroer/Keel 2005: 304f, Nr. 209.

DatensatzID:

33586

Permanenter Link:

  https://bodo.unifr.ch/bodo/id/33586