Objekt:

 Relief, Sandstein, 80 x 80 cm.

Datierung:

 Ramses II. (1279-1213).

Herkunft:

 Luxor, Tempel Ramses‘ II., Ost-Mauer des Vorhofs, Außenseite, südlich des 1. Pylons, unteres Register, 3. Szene von Norden.

Darstellung:

 Die ägyptische Herkunft des Brauchs, Vögel als Boten vom Sieg oder der Inthronisation des Herrschers fliegen zu lassen, dokumentiert u.a. dieses Relief aus der Zeit Ramses‘ II. (Keel 1990e). Es zeigt eine verlassene Stadt sowie eine nicht mehr vollständige Szene, vermutlich den König beim Binden der Feinde. Der obere Teil der Festung, die Akropolis, wird auf beiden Seiten von je drei fliegenden Vögeln flankiert, von denen die oberen und unteren von der Festung weg und die mittleren zur Festung hin fliegen. Die Inschrift lautet (ergänzt): «Stadt, die seine Majestät zerstört hat ...». Die Vögel dürften auffliegende Botenvögel sein, die die Nachricht vom Sieg des Pharao über die bezwungene Stadt in alle Himmelsrichtungen verbreiten sollen. Spießenten oder Blauracken wurden beim Min-Fest als Repräsentanten der vier Horussöhne fliegen gelassen, um die Nachricht vom Sieg des Horus bzw. des Königs über die Chaosmächte in alle Welt zu tragen (Keel 1977b). Die Oberschicht Palästinas/Israels scheint solche Bräuche gern übernommen zu haben (Schroer 2011: Nr. 947, 955).

Parallelen:

Kitchen 1964: 56, fig. 1f; Porter/Moss/Málek 1972: 334f, no. 215; Keel 1990e: Abb. 1; Heinz 2001: 272, 8.7.

Bibliographie:

Kitchen 1964: 56, fig. 1f; Porter/Moss/Málek 1972: 334f, no. 215; Keel 1990e: Abb. 1; Heinz 2001: 272, 8.7; Schroer 2011: 124f, Nr. 622.

DatensatzID:

33892

Permanenter Link:

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