Objekt:

 Rollsiegel, Hämatit (§ 357-360), 16,1 x 7,7 mm.

Datierung:

 1850-1720 oder Altsyrische Zeit (18. Jh.) (Otto Gruppe 3b).

Herkunft:

 Nordsyrien, aus dem Handel/Nordwestsyrien, aus dem Handel (Schroer 2008).

Sammlung:

 Fribourg, Sammlungen BIBEL+ORIENT, VR 2001.2; Ex-Sammlung Aulock.

Darstellung:

 A Nude goddess [ergänzter Text von Schroer 2008: mit Collier und schöner Frisur] stands lifting her skirt. Two monkeys face her on either side and a bird (dove?) is on each side of her head. A hare and a bird (dove?) [ergänzter Text von Schroer 2008: ... vielleicht ein Falke] facing in the opposite direction are superimposed in the terminal. Linear borders [ergänzter Text von Keel/Schroer 2004: Nr. 68: Die gleiche sich entkleidende Göttin wie auf Keel/Schroer 2004: Nr. 65, 66, 67, jedoch ohne männlichen Partner, ist das Hauptmotiv auf diesem Siegelamulett. Offensichtlich traute man ihr viel Kraft zu, Vitalität und Lebensfreude zu steigern und Böses abzuwehren] [ergänzter Text von Keel/Staubli 2001: Nr. 66: Eine Frau mit hochgesteckter Frisur und Ohrringen (?), deren Körper von vorn, deren Kopf und Füsse im Profil dargestellt sind, hebt ihr Kleid, um ihre Scham zu entblössen. Gleichzeitig fliegen zwei Tauben von ihr weg. Sie sind Liebesbotinnen, die die Geste der Frau als Einladung zu einer erotischen Begegnung unterstreichen. Im Hohenlied der Liebe werden die verliebten, verwirrenden Blicke der Geliebten Tauben gleichgesetzt, die ihre Liebesbereitschaft verkünden (1,15; 4,1; 5,12; vgl. auch 4,9). Zwei hockende Meerkatzen flankieren die Frau mit erhobenen Vorderpfoten und verehren sie wie eine Göttin. Meerkatzen haben in der vorderasiatischen Glyptik regelmässig erotische Konnotationen. Ein Hase (Fruchtbarkeitssymbol) und ein weiterer Vogel, vielleicht ein Falke, vervollständigen die Sphäre der Göttin].

Diskussion:

 [Ergänzter Text von Keel/Schroer 2004: Nr. 68: Tauben galten als Liebesbotinnen (vgl. den Kommentar nach Keel/Schroer 2004: Nr. 67).] [Autor der Ergänzung: Othmar Keel].

Parallelen:

Eisen 1940: no. 224: from the same group; Otto 2000: no. 204: from the same group - Tell Far˓ah; Porada 1948: no. 941: related; Teissier 1984: no. 497: related.

Bibliographie:

von der Osten 1957: 117, no. 306; Winter 1983: 281f, Abb. 289, Nr. 289; Hamoto 1995: 44, 163, Abb. 81; Christie’s 2000: 162, lot 543 (third from left); Otto 2000: 86, 128f, Abb. 225, Nr. 225; Keel/Staubli 2001: 72, Nr. 66; Keel-Leu/Teissier 2004: 290, Nr. 343; Keel/Schroer 2004: 112f, Nr. 68; Keel/Staubli 2006: 50, Nr. 30 (oben); Keel et al. 2007: 50, Nr. 30a; Keel 2007a: 116, Nr. 132; Keel 2008: 110, Nr. 132; Schroer 2008: 210f, Nr. 441.

DatensatzID:

539

Permanenter Link:

  http://www.bible-orient-museum.ch/bodo/details.php?bomid=539