Objekt:

 Skarabäus (§ 36-131), Enstatit (§ 386-390), 18 x 14 x 8 mm.

Datierung:

 Ramses II. (1279-1213).

Herkunft:

 Ägypten, aus dem Handel.

Sammlung:

 Fribourg, Sammlung Keel, ÄS 1977.9.

Darstellung:

 [Ergänzter Text von Schroer 2011: Der zusammenfassende Charakter der rituellen Darbringung der Maat dürfte ein Grund dafür sein, dass sich diese Szene gelegentlich in der Miniaturkunst findet.] Statt wie üblich schaut Ptah [ergänzter Text von Schroer 2011: ... in seiner Kapelle] hier nicht nach rechts, sondern nach links, und seine Partnerin, Sachmet, steht ebenfalls nicht wie üblich hinter ihm (Staubli 2003: Nr. 68, 73), sondern ihm gegenüber wie der König, der als Priester amtet. Dieser ist mit einem knöchellangen Schurz mit Vorbau bekleidet. Er hat die eine Hand verehrend erhoben, mit der anderen präsentiert er eine Figur der Göttin Maat. Sie wird durch eine hockende Frau mit Straußenfeder auf dem Kopf (oder das Schriftzeichen «Straußenfeder») dargestellt [ergänzter Text von Schroer 2011: ... die hier als Mittlerin fungiert]. Über dem König steht der Thronname Ramses‘ II. [ergänzter Text Schroer 2011: (Wsr-Mʿt-Rʿ)] (Staubli 2003: Nr. 68), zwischen König und Sachmet sind eine Sonnenscheibe, zwei Striche und «Herr der beiden Länder» (vgl. Staubli 2003: Nr. 25) zu erkennen.

Diskussion:

 Maat ist die gerechte, verbindliche und bei der Schöpfung gesetzte Weltordung, die immer wieder durch menschliche (Un-)Taten gestört und bedroht wird, letztlich aber doch über alle Anfechtungen triumphiert. Der König ist für die Aufrechterhaltung der Maat in allen Lebensbereichen verantwortlich. Die kultische Darbringung der Maat steht für die korrekte und vollständige Durchführung des täglichen Rituals. Es stimmt die Gottheiten gnädig und ist vital für den gedeihlichen Fortbestand der Welt.

Parallelen:

Schroer 2011: 202f, Nr. 729: die eine Seite einer doppelseitig gravierten Platte in Berlin (Ägyptisches Museum, 32286) zeigt den Pharao kniend vor Ptah (wahrscheinlich mit der Maat-Gabe in der Hand), während die Göttin Sachmet hinter dem König zwei Hathorsistren schlägt; Keel 1989b: 302, Abb. 70-72: Skarabäen aus Palästina/Israel mit dem Motiv der Darbringung der Maat; Keel 2010: 176f, Nr. 180: Skarabäen aus Palästina/Israel mit dem Motiv der Darbringung der Maat; Wiese 2001: Nr. 54g: vgl. auch einen Skarabäus in Basel.

Bibliographie:

Keel 1989b: 300-303, Abb. 69; Staubli 2003: 59, Nr. 70; Schroer 2011: 196f, Nr. 721.

DatensatzID:

5537

Permanenter Link:

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