Objekt:

 Skarabäus (§ 36-131), Steatit, 18 x 12,7 x 7,9 mm.

Datierung:

 Ende Mittleres Reich (1700) bzw. Frühe MB IIB (1700).

Herkunft:

 Tell el-Dab˓a (?), aus dem Handel (gekauft 1993 in London), Oberflächenfund.

Sammlung:

 Fribourg, Sammlung Keel, ÄS 1994.7.

Darstellung:

 Eine ägyptisierende Variante des Königs in Wettergottpose zeigt dieser Skarabäus. Dargestellt ist der Pharao mit Roter Krone und Königsschurz. In der Rechten schwingt er wie ein Wettergott (Schroer 2008: Nr. 458, 459, 460, 479 und öfter) eine Keule. In der Linken hält er wie dieser einen Zweig. Fische, wie sie den Pharao‑Wettergott hier flankieren, erscheinen auch beim Sakralbaum auf altsyrischen Rollsiegeln (Schroer 2008: Nr. 417), häufiger dann in der SB‑zeitlichen Gefäßmalerei; sie verstärken den Zusammenhang von Wasser und Leben (Schroer 2008: Nr. 511, 512). In diesem Fall sind sie deutlich als Tilapia (Barsche) gekennzeichnet, die in Ägypten mit Regeneration verbunden wurden.

Parallelen:

Ziffer 1990: 49*, fig. 23*: aus Tell Poleg/Horvat az-Zababida stammt ein fischgestaltiges Gefäss der Tell el-Yahudiya-Keramik; Ben-Tor 2007: no. 4, pl. 30: ein ähnlicher Fisch auf einem Skarabäus vom Tell el-Dab˓a hinter einem Mann, der eine Gazelle niederschlägt; Tadmor 2003: 190, fig. 1, 195f, fig. 3:4: ein Fisch ist auf einem MB‑zeitlichen Krug, vielleicht von Bet Mirsim, neben Skorpion und Netz dargestellt; Mlinar 2004: 166: Mlinar nimmt an, dass es sich bei dem auf dem Tell el-Dab˓a gefundenen Skarabäus und dem 1993 in London bei Sotheby‘s erstandenen um verschiedene, wenn auch völlig gleiche Skarabäen handelt. Wahrscheinlich handelt es sich aber um dasselbe Siegel.

Bibliographie:

Keel 1989: 266, Abb. 75; Mlinar 2004: 116, fig. 5, no. 3; Bietak 2005: fig. 5:f-g; Ben-Tor 2007: no. 8, pl. 30; Schroer 2008: 244f, Nr. 478.

DatensatzID:

5714

Permanenter Link:

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